Mittwoch, 19. Oktober 2016

Kummerkasten?

Hallo ihr Lieben,
heute schreibe ich mal einen Blog aus immer wieder aktuellen Gründen. 

Ich hoffe, ich verärgere nicht den einen oder anderen mit dem, was ich jetzt schreibe ... Denn ich meine es gar nicht böse und hoffe einfach auf ein wenig Verständnis. 

Während ich von Kollegen und Freunden bei FB immer wieder höre und lese, dass sie "Pornobilder" und Videos zugeschickt bekommen, bekomme ich ganz andere Nachrichten. Nachrichten die mich manchmal wünschen lassen, dass ich auch Pornobildchen bekomme ... (NEIN, das war jetzt keine Aufforderung!!! ;-) ) 

Alle naselang habe ich Mails in meinem Postfach bei Facebook, meist von Menschen, die ich, wenn überhaupt, nur dem Namen nach kenne, die teilweise nicht mal auf meiner Freundesliste sind. 
Sehr persönliche Mails!  

Ihr Lieben, wer mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich versuche, immer für meine Freunde dazusein. Ihnen ein offenes Ohr und eine Schulter zum Ausheulen zu geben, wenn sie es brauchen. 

Aber ... wie gesagt - für meine Freunde! (Und diejenigen wissen hoffentlich, dass ich sie mit diesem Blog nicht meine ... ;-) ) 

Von Leuten, die ich kaum bis gar nicht kenne, möchte ich keine Nachrichten erhalten, in denen sie mir von ihren Beziehungsproblemen, von ihren (missglückten) Dates oder Affären und ihrem Liebeskummer erzählen! 
Bitte, ihr Lieben, ich meine es wirklich nicht böse, aber das sind Sachen, die gehen mich nichts an! Die möchte ich nicht lesen und - ich kann euch auch keinen Ratschlag geben! Und ich kann es auch nicht leisten! 

Ich freue mich immer über einen netten Austausch, aber das sind Sachen ... Sorry, das ist mir zu viel! 

Bitte, wenn ihr mir schreiben wollt, sehr gern! Aber nehmt mich bitte nicht als Kummerkasten für euren Liebeskummer! 

Ja, ich schreibe Liebesromane und beschäftige mich allein dadurch mit dem Thema - aber das ist Fiktion! Ich schreibe nur, aber ich bin kein Beziehungsratgeber! 

Es tut mir wirklich leid, wenn ihr verliebt seid und diese Liebe nicht erwidert wird, es tut mir auch leid, wenn ihr in eurer Beziehung Probleme habt, oder wenn ihr feststellt, dass ihr "nur" als Affäre für einen Mann herhalten musstet. Aber ... ich kann euch leider nicht helfen! 

Was, wie gesagt, nicht bedeutet, dass ich mich nicht mit euch austauschen möchte - nur halt eben über andere Themen. ;-)

Also, wer das möchte - sehr gern! 
Und ich hoffe, dass ich nach diesem Blog nicht ein Postfach voll Pornobildern bekomme ... ;-)   

Habt alle einen wunderschönen Tag! 


Freitag, 16. September 2016

Hallo ihr Lieben!

Heute dürft ihr hier in Bens und meinen zweiten erotischen Kurzroman aus unserer Liebesperlen-Reihe reinlesen.

Viel Spaß mit "Crazy Desire - Liebesrausch auf Sylt"!  ;-)

Und wenn ihr weiterlesen wollt ... hier geht es zum E-Book:

https://www.amazon.de/dp/B01L2HJJRE


Fantasie

Während ich Laken und Handtücher aus der Waschmaschine holte und in den Trockner stopfte, dachte ich darüber nach, ob ich noch etwas in der Praxis zu tun hatte, bevor ich endlich in den Feierabend starten konnte. Doch mir fiel nichts weiter ein, außer dass ich bei der Bank und der Post vorbeigehen musste, um etwas abzugeben.

Als ich das Licht in den Praxisräumen löschte und mich auf den Weg nach draußen machte, lächelte ich. Wieder einmal stellte ich fest, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, hier auf Sylt diese kleine Physiotherapiepraxis zu kaufen. Ein halbes Jahr war es mittlerweile her, dass ich von Passau hierher gezogen war. Meine Bekannten dort hatten mich für verrückt erklärt, doch es stellte sich heraus, dass es die beste Entscheidung war, die ich hatte treffen können. Bis zu diesem Tag hatte ich das Meer nur von Bildern gekannt, hatte es noch nie live gesehen, aber es war trotzdem schon immer mein großer Traum gewesen, irgendwann am Meer zu leben. Als ich im Internet die Anzeige gelesen habe, dass diese kleine Praxis zu verkaufen war, hatte ich nicht lange gezögert und zugeschlagen.

Das Angebot kam einfach zur richtigen Zeit. Zu einer Zeit, in der ich beschlossen hatte, mein Leben von Grund auf zu ändern. Ich hatte genug Geld, die Praxis zu kaufen, da ich durch den Tod meiner Eltern einiges geerbt hatte. Sie waren ums Leben gekommen, als ich noch ein Kind gewesen war, und hatten mir damals einiges hinterlassen. Ich fand, ich war mit meinen 26 Jahren im richtigen Alter, mich selbstständig zu machen, und nutzte deshalb mein Erbe dafür, mir diese Praxis zu kaufen. So packte ich ein paar Wochen später meine Sachen und zog auf diese wunderschöne Insel in der Nordsee.



Nachdem ich bei der Post und der Bank gewesen war und somit alles für den heutigen Tag erledigt hatte, beschloss ich, auf der Promenade bei Gosch noch ein Bier trinken zu gehen. Zu Hause erwartete mich keiner, da ich Single war und allein lebte, deshalb wollte ich den Rest des Tages mit Aussicht auf das Meer genießen und ein wenig die Leute beobachten.

Na gut, „die Leute“ war vielleicht etwas übertrieben. Vor allem hoffte ich, eine ganz bestimmte Person dort zu sehen. Den gut aussehenden Kellner, den alle nur den „Wiener“ nannten. Ich hatte keine Ahnung, wie er mit richtigem Namen hieß, und ich wusste auch nicht, wie alt er war. Es war schwer zu schätzen, aber ich vermutete, er musste ungefähr Ende zwanzig sein und somit zwei, drei Jahre älter als ich. Vor ein paar Wochen hatte ich ihn kennengelernt, als meine beste Freundin Smilla die Insel für einige Monate verlassen wollte. Wir hatten uns hier zum Abschied getroffen und gemeinsam mit ihrem Freund Jonas und dem Wiener eine Flasche Prosecco geleert.

Bereits an diesem Abend hatte mich irgendetwas an ihm angesprochen, was ich nicht einordnen konnte. Ob es dieses Selbstbewusstsein war, das er ausstrahlte? Er hatte ein Auftreten, als würde er komplett in sich ruhen. Als könnte ihn nichts und niemand so leicht aus der Fassung bringen. Oder war es doch eher die wirklich heiße Optik? Er war mehr als einfach nur nett anzusehen. Das Tragen der schweren Tabletts in seinem Job hatte seinen Oberkörper geformt. Sein kurzärmeliges Shirt spannte um seinen ausgeprägten Bizeps und die breite Brust. Was auch immer es war, das mich so an ihm faszinierte, seit diesem Tag war ich häufiger Gast des Goschs an der Promenade. Mittlerweile war es zu meinem Stammlokal geworden, wenn ich abends nach Feierabend noch ein Bier trinken ging.

Nein, ich wollte nichts mit ihm anfangen, ich wollte mir nur etwas fürs Auge gönnen. Ich machte mir keinerlei Illusionen. Ein Typ wie der Wiener, der den ganzen Tag von willigen weiblichen Urlaubsgästen umgarnt wurde, war bestimmt nicht die Art Mann, mit dem ich was anfangen würde. Davon hatte ich genug. Ich hatte in meinem Leben viel zu viele gefühllose Affären gehabt, mit so etwas hatte ich abgeschlossen. Ich war es einfach satt. Wenn ich mich wieder auf einen Mann einließ, sollte es was Festes sein. Trotzdem holte ich mir gern Appetit, regte meine Fantasie an. Doch im Bett war mein kleiner elektrischer Freund alles, was ich brauchte und wollte.

Da es heute Abend schon recht kühl war, suchte ich mir einen Platz im Innenbereich. Am Fenster war noch ein Barhocker am Tresen frei, von dem aus ich aufs Meer schauen konnte. Nachdem ich bei einer Bedienung ein großes Bier bestellt hatte, ließ ich meinen Blick unauffällig schweifen. Der Wiener hatte heute Abend anscheinend keinen Dienst, zumindest konnte ich ihn nirgends entdecken. Schade, ich hatte mich schon darauf gefreut, ihn zu sehen. Aber gut, ich wusste auch so, wie er aussah. Die Bilder seiner wasserblauen Augen, die im Kontrast zu seinen fast schwarzen Haaren schier leuchteten, konnte ich mir jederzeit wieder ins Gedächtnis rufen.

Während ich an meinem Bier, das mir die Bedienung bereits gebracht hatte, nippte, ließ ich meinen Blick über die Promenade schweifen. Es waren nicht mehr viele Menschen unterwegs. Der Sommer war fast vorbei und jetzt, Ende August, leerte sich die Insel, bevor in ein paar Wochen zum Surf-World-Cup die Horden wieder einfallen würden. Ich hatte es selbst noch nicht erlebt, was hier beim legendären Surf-Cup los war, aber einige meiner Patienten hatten mir erzählt, dass diese Zeit jetzt wie ein Aufatmen war. Die Ruhe vor dem Sturm.

Die Tür der Kneipe öffnete sich und ein lautes Lachen ließ mich aufhorchen. Schnell schaute ich mich um – dieses Lachen kannte ich doch. Ich hatte richtig gehört, der Wiener hatte, zusammen mit zwei Frauen und einem weiteren Mann, das Lokal betreten und steuerte einen Tisch in einer ruhigen Ecke an. Im Vorbeigehen lächelte er mir strahlend zu und sofort spürte ich ein Kribbeln in meinem Unterleib. Das war es, was ich wollte. Diese Art von Appetit, die ich nachher in meinem Bett ausleben würde.

Während ich mein Bier austrank, beobachtete ich die kleine Gruppe aus dem Augenwinkel. Auf diese Entfernung sah es für mich aus, als würden die beiden Männer mit den Frauen flirten. Die Damen schienen diese Aufmerksamkeit zu genießen. Immer wieder warf die eine ihr Haar zurück und spielte mit den langen Strähnen, während die andere sich tief über den Tisch beugte und ihr mächtiges Dekolleté präsentierte. Künstliches Gelächter drang an mein Ohr, und ich sah, wie die eine dem Kumpel vom Wiener die Hand auf den Arm legte und sanft mit den Fingerspitzen darüber strich.

Innerlich schüttelte ich den Kopf. Waren wirklich alle Männer so einfach gestrickt? Ein halbes Kilo Farbe ins Gesicht, freizügige Kleidung, dicke Möpse und schon fingen sie an zu sabbern und verwandelten sich in formbare Knetmännchen. Lange genug hatte ich diese Spielchen selbst gespielt, hatte die Männer, die ich wollte, einfach um den Finger gewickelt. Doch diese Zeiten waren für mich vorbei. Ich wollte keine Unverbindlichkeiten mehr, wollte nicht mehr eine unter vielen sein.

Ja, genau das war es, weshalb der Wiener für mich tabu war. Er war bestimmt der Typ Mann, bei dem man sich nie sicher sein konnte, mit wie vielen Frauen er es trieb. Ich konnte ihn ja irgendwie verstehen. Fast das ganze Jahr über waren auf dieser Insel Touristinnen unterwegs, die ein kleines Urlaubsabenteuer suchten, und wer wäre dafür besser geeignet als ein gut aussehender Kellner mit einem Traumkörper? Die Angebote, die er wöchentlich bekam, mussten im zweistelligen Bereich liegen. Welcher Mann konnte da schon widerstehen?

Dennoch ließ mich der Gedanke, wie er wohl nackt aussah, nicht los. Dieses Lachen, die strahlenden Augen, der wohltrainierte Körper, die starken Arme. Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn er mich auf seine Arme hob. Wenn er über mir war und sich in mir versenkte.

Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her, als sich das Kribbeln in meinem Bauch und zwischen meinen Beinen bei meinen Gedanken verstärkte. Schnell trank ich mein Bier aus und machte mich auf den Weg in meine kleine Wohnung.

Kaum angekommen, ging ich als Erstes unter die Dusche. Noch immer hatte ich das Bild vor Augen, wie der Wiener mich beim Reinkommen so strahlend angelächelt hatte, sah das Blitzen in seinen Augen, und bei dem Gedanken daran spürte ich wieder dieses Kribbeln. Wie von selbst fuhr meine Hand zwischen meine Beine, während ich mit geschlossenen Augen unter dem Wasserstrahl stand. Ich fühlte eine Feuchtigkeit, die nicht vom Wasser der Dusche kam, und biss mir von innen auf die Wange.

Ich wollte nicht warten, bis ich mit meinem elektrischen Freund im Bett lag, dafür war ich bereits jetzt viel zu heiß. Ich griff nach dem Duschkopf und ließ den harten Wasserstrahl langsam über meinen Körper gleiten. Meine Brustwarzen richteten sich steil auf, als das Wasser darüber lief, und das Kribbeln verstärkte sich. Ich wusste jetzt schon, lange würde ich nicht brauchen. Als der Strahl auf meine empfindlichste Stelle traf, schoss die Erregung wie ein Pfeil in meinen Bauch. Ja, das war es! Ich stellte mir vor, dass seine Finger es wären, die mich verwöhnten, seine Zunge, die an meiner Klitoris spielte. Ich öffnete die Beine ein wenig und lehnte mich gegen die kalten Fliesen hinter mir, während der Wasserstrahl meine Perle massierte. Nicht lange, da spürte ich, wie der Orgasmus mich überrollte, und ich kam laut stöhnend, das Bild von wasserblauen, blitzenden Augen in meinem Kopf.



Nach der Dusche ließ ich mich erschöpft, aber glücklich auf meine Couch fallen. Noch immer fühlte ich die Nachwehen meines Höhepunkts, und als ich an den Wiener dachte, kehrte das Kribbeln in meinen Unterleib zurück. Ja, ich mochte meine Fantasie! Auch wenn ich wusste, dass sie nie Realität werden würde. Dass ich Sex mit dem Wiener nie erleben würde.

Mittwoch, 17. August 2016

Lass dich nicht ausnutzen

Ich hatte gestern ein schönes Gespräch zu diesem Thema, das musste ich doch gleich mal zum Blog "verwursten" ;-)

Kennt ihr das auch? Diesen wohlgemeinten Ratschlag von Freunden und/oder Bekannten?

Worte wie: "Der/die nutzt dich nur aus!"
"...will sich an dir/durch dich bereichern!"
"Lass dir das nicht gefallen!"
"Lass dich nicht vor den Karren spannen."

Ich glaube, jeder hat solche oder ähnliche Worte bereits zu hören bekommen.
Egal, ob es um Arbeitskollegen, Freunde oder Partner geht.
Der Kollege, der lieb lächelnd fragt, ob du mal ihm mal eben helfen kannst. Der das aber nicht macht, weil er wirklich deine Hilfe braucht, sondern weil er zu faul ist, es allein zu machen.
Der Kollege, der ein neues Projekt anstößt und unbedingt dich in seinem Team haben will, weil er weiß, wie effizient und erfolgreich du bist.
Der Freund, der zum hundertsten Mal bittet, ob du mal eben kurz auf sein Kind aufpassen kannst - und das jeder Woche wieder.
Der neue Partner, der angeblich nicht gut für dich ist, von dem keiner verstehen kann, was du an ihm findest.

Ich könnte noch unzählige weitere Beispiele aufzählen, aber ich glaube, ihr wisst, was ich meine. ;-)

Wie seht ihr das? Ist es in den oben genannten Beispielen ein Ausnutzen? Wie war es bei euch? Hatten die Freunde und Bekannte recht? Wurdet ihr ausgenutzt?

Ich habe da meine eigene Meinung (die selbstverständlich nicht richtig sein muss!).

Ich finde, das mit dem Ausnutzen klappt vielleicht am Anfang, aber irgendwann durchschaut man die Leute doch, oder nicht?
Es kann noch so lieb verpackt sein, es kann ein  noch so guter Freund sein, irgendwann merke ich doch, wie der Hase läuft.
Ich erkenne, dass der Kollege mich nur wegen meines Erfolges fragt.
Ich sehe, dass die "Ausnahme" babysitten zur Regel wird.


Und dann? Ist es dann immer noch ein Ausnutzen? Wenn ich es weiß?

Ich finde nicht.
Ich finde, in dem Moment, wo man es erkennt und durchschaut, ist die Zeit des Ausnutzens vorbei. Denn ab da an kann ich doch ganz klar "NEIN!" sagen. Ich kann aktiv etwas machen, um nicht mehr ausgenutzt zu werden.
Wenn ich das nicht tue, wenn ich weiterhin Projekte mit diesem Kollegen starte, weiterhin babysitte für den Freund ... dann ist es kein Ausnutzen mehr, weil ich weiß, woran ich bin.

Und ... Vielleicht ist es, wenn man das erkannt hat, ja auch eine Win-Win-Situation? ;-)

Der Kollege will neue Projekte mit mir starten wegen meines Erfolgs? Okay, kann er machen. Aber dann darf er auch was dafür tun. Vielleicht macht er dafür die von mir gehasste Ablage? Übernimmt den E-Mail-Verkehrs mit Kunden? Etwas, worauf ich keinen Bock habe.
So profitieren doch beide und niemand wird ausgenutzt. Auch wenn Aussenstehende es vielleicht anders sehen.
Ich mache weiterhin den Babysitter - vielleicht ist mir das Kind ans Herz gewachsen, ich habe Spaß daran, jede Woche wieder mit dem Kind zu spielen. Ich sehe es als kleine Auszeit, mich nur mit einem Kind zu beschäftigen, auch wenn andere es anstrengend finden.

Und, wenn wir mal ganz ehrlich sind ... Wer hat von euch noch nie jemanden ausgenutzt?
Auch wenn jetzt einige protestieren, dass sie es nicht machen, glaube ich, dass jeder mal jemanden ausnutzt. Ob im Kleinen oder Großen, völlig egal!

Was ich damit sagen will - niemand außer euch selbst kann beurteilen, ob ihr euch wirklich ausnutzen lasst! Niemand ist in eurer Situation und hat das Recht, sich in euer Leben einzumischen. Aber natürlich solltet ihr ab und an mal ein kritisches Auge darauf werfen! ;-)

Also ... lasst euch ausnutzen - vielleicht profitiert ihr ja auch davon! ;-)







Sonntag, 7. August 2016

Leseprobe

Heute bekommt ihr von mir mal wieder eine Leseprobe. 

"Wenn die Liebe erinnert" ist seit anderthalb Wochen erschienen und wer es noch nicht hat, hat hier die Gelegenheit, mal ein bisschen reinzuschnuppern. ;-) 

Und wenn es euch gefällt - das E-Book gibt es derzeit noch zu nur 1,49€. ;-) 


Ich wünsche euch ganz viel Lesespaß und einen tollen Sonntag! 
Alles Liebe 
Kerry 



In meiner Wohnung angekommen, lief ich sofort zum Fenster. Ich musste noch einen letzten Blick auf Jonas erhaschen. Auch wenn er gerade auf dem Weg nach Hause war, fühlte es sich in meinem Herzen so an, als wäre er noch immer bei mir. Die Gardine hatte ich bereits zur Seite geschoben und stand direkt vor meiner großen Fensterfront. Im Schein der Straßenbeleuchtung und dem Licht, das aus den verschiedenen Lokalen auf die Straße fiel, entdeckte ich ihn sofort. Jonas ging, die Hände in den Taschen vergraben, durch die Menschen, die sich trotz der späten Stunde noch in der Fußgängerzone tummelten, und doch war er es, den ich auf Anhieb erblickte. Mit niemandem sonst würde ich ihn verwechseln. Jonas war einfach anders als alle anderen, und zwar nicht nur vom Aussehen, sondern von seinem ganzen Wesen her. Als wenn ein Lichtstrahl auf ihn fallen würde, erschien es in diesem Moment für mich. Mein Blick wurde wie von einem Magneten angezogen direkt auf ihn gerichtet und niemanden sonst nahm ich auch nur im Ansatz wahr.
Zaghaft hob ich meine Hand und winkte ihm, obwohl er mir den Rücken zukehrte. Es war ein Automatismus. Etwas, was einfach sein musste. Etwas, was nicht anders ging, da mein Verlangen nach seiner Nähe unendlich groß war. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es dazugehören würde. Mir war, als hätte ich es nicht nur als Kind bei meinen Eltern so getan, sondern auch später noch. Tat ich es vielleicht sogar in der Beziehung, die ich geführt hatte? Ich wusste es nicht, aber es war schön, jemanden so zu verabschieden.

Plötzlich blieb Jonas stehen, abrupt und ohne Vorwarnung für die Menschen, die sich in diesem Moment hinter ihm befanden. Ob er sekundenlang so dastand oder ob es tatsächlich nur ein Bruchteil einer Sekunde war, wusste ich nicht. Mein Blick hing an ihm, und als er sich umdrehte und in meine Richtung sah, zog sich ein wohliges Kribbeln durch meinen Körper. Direkt auf mein beleuchtetes Fenster und somit zu mir fiel Jonas’ Blick. Ob er mein freudiges Lächeln erkennen konnte, wusste ich nicht. Allerdings ging ich davon aus, dass er meine Hand entdeckt hatte. Meine Hand, die ich hochhielt, um ihm zuzuwinken.
Jonas winkte nicht zurück. Stattdessen hob er die Hand an seinen Mund und deutete einen angehauchten Kuss an, den er anschließend mit seiner Handfläche in meine Richtung schickte.
Am liebsten wäre ich einfach losgelaufen. Durch meine Wohnungstür ins Treppenhaus und weiter durch die Haustür. Durch die Menschen, die sich in der Friedrichstraße befanden, und direkt in Jonas’ Arme.
Nie wieder sollte er mich loslassen.
Nie wieder wollte ich ohne ihn sein.
Nie wieder konnte ich auf seine Nähe verzichten.
Stattdessen führte ich meine Hand ebenfalls zu meinen Lippen und deutete einen Kuss an, den ich ihm zupustete. Sein freudiges Gesicht machte mich glücklich, und ich musste lachen, als er so tat, als würde er meinen Kuss auffangen und diesen auf seine Lippen drücken. Anschließend hob Jonas den Arm und deutete mir mit seinem Daumen an, dass alles gut war. Nachdem wir einen weiteren Blick ausgetauscht hatten, drehte er sich um und verschwand im Gewühl der Menge.

„Smilla, du hast dich verliebt.“ Nicht leise, sondern laut und deutlich sprach ich zu mir selbst. Ich stand noch immer am Fenster, die Handfläche gegen die kalte Scheibe gelegt, und blickte hinaus. Nein, ich konnte es nicht abstreiten. Selbst wenn ich es gewollt hätte, wäre es eine Lüge gewesen. Warum auch immer es so war und wie auch immer Jonas es angestellt hatte, es war einfach Fakt!
Durfte ich mich überhaupt in ihn verlieben? Noch immer schwirrten die Gedanken an meine fehlenden Erinnerungen in mir herum. Obwohl sie von Tag zu Tag kleiner wurden, waren sie da. Allerdings bemerkte ich ebenfalls, wie meine Gefühle für Jonas und meine Sehnsucht nach ihm von Tag zu Tag größer wurden. Wie eine alte Waage. Erst war meine Vergangenheit auf der einen Waagschale schwer und drückte diese Seite hinunter, doch je länger ich Jonas kannte, je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte, desto schwerer wurde die andere Waagschale, auf der er sich befand. 
Es war nicht nur so, dass er mir guttat, ich genoss einfach alles mit ihm, und ich hoffte, dass unsere Gemeinsamkeiten niemals enden würden.
Bei meinen Gedanken an das „Niemals enden würden“ bekam ich kurzfristig eine Schnappatmung, als mir etwas einfiel. Hastig machte ich mich auf den Weg in den Flur und griff nach dem kleinen Inselführer, den ich auf der Kommode platziert hatte. Schnell blätterte ich zu dem, was wir morgen vorhatten. Leider wurde mir bestätigt, woran ich eben gedacht hatte. Morgen wollten wir uns den Friedhof der Heimatlosen anschauen, so hatten wir es besprochen, und wenn wir diesen Besuch hinter uns gebracht hatten, gab es nur noch zwei Ziele in diesem Inselführer. Was würde geschehen, wenn Jonas und ich dieses Heftchen durchgearbeitet hatten? Würden wir dann weiterhin gemeinsam andere Orte auf Sylt besuchen? Würden wir hier zusammen am Strand liegen? Oder gab es auch die Möglichkeit, dass sich danach unsere Wege trennten? Was würde passieren, wenn Jonas die Insel wieder verließ?
Dass sich unsere Wege auf Sylt trennten, konnte ich mir kaum vorstellen. Immerhin hatten wir mittlerweile viel Zeit außerhalb der Sehenswürdigkeiten des Inselführers miteinander verbracht, das würde sich bestimmt nicht ändern. Trotzdem hatte ich das Bedürfnis, zumindest eine Art Grund haben zu müssen, ihn wiederzusehen. Sicher war sicher!
Fieberhaft überlegte ich, wie ich unsere gemeinsame Zeit verlängern konnte, ärgerte mich dabei allerdings über mich selbst. Warum konnte ich nicht einfach darauf vertrauen, dass Jonas sich um meinetwillen weiterhin mit mir würde treffen wollen? Warum hatte ich solche Angst? Fast sofort gab ich mir selbst die Antwort auf diese Frage. Weil ich ihn nicht verlieren wollte. Ja, das war es. Ich hatte mich dermaßen Hals über Kopf und mit Haut und Haaren in ihn verliebt, dass ich panische Angst hatte, ihn zu verlieren. 

Montag, 18. Juli 2016

Sport ist Mord - oder so ähnlich

Heute dürft ihr mal über mich lachen. ;-) 

Früher (ja, lange her!) war ich ein absoluter Sportjunkie. Mindestens fünfmal die Woche habe ich trainiert. Turnen, Tanzen, Joggen, Inlineskating - irgendwie war ich immer in Bewegung. Ich kann einfach nicht still sitzen, selbst im Schlaf bin ich angeblich immer in Bewegung (wurde mir mal gesagt, aber ob das stimmt ... ;-) ) 
Nun war es in den letzten Jahren leider so, dass ich durch mehrere Knie-OPs recht ausgeschossen war, was den Sport angeht. Das letzte Mal, dass ich Sport gemacht habe, ist ewig her. Na gut, ein bisschen was für mich allein zu Hause hab ich schon gemacht. Aber nur so alle paar Wochen (bis Monate) mal. Zählt also nicht wirklich. ;) 

Jetzt aber habe ich für mich beschlossen, das geht so nicht weiter. Ich muss mich einfach wieder mehr bewegen, einfach weil es mir fehlt. 
Gut, hab ich also überlegt, was ich tun könnte und kam auf die großartige Idee, meine Inliner zu entstauben. *hust* 

Gedacht, getan. Heute habe ich sie das erste Mal nach geschätzten 6 Jahren wieder angezogen und bin losgefahren. 
Okay, "gefahren" ist vielleicht etwas übertrieben. ;-)



Es lief ungefähr so ab: 

Runter vom Grundstück ... "O scheiße! Wie war noch mal die Nummer vom Rettungsdienst? Ach ja, 112. Hab ich mein Handy dabei?" 
Kurzer Griff an die Jackentasche. Ins Straucheln gekommen. Gerade noch so abgefangen, bevor ich den Bordstein geküsst habe. Geschätzte Pulsfrequenz: 198. ;-) 

50 Meter weiter ... "Bitte, bitte, lass mich niemanden treffen, den ich kenne!" *vor Scham im Boden versink* "Weiter stolpern, einfach immer weiter stolpern!" 

Ca. 100 Meter vom Grundstück entfernt ... "Waaaah! Ich kriege Krämpfe in den Schienbeinen. *hier bitte beliebigen Fluch einsetzten - seid ruhig kreativ!* 

Zehn Meter weiter ... "Nein, ich gebe nicht auf! Immer schön weiter!" 

Weitere 300 Meter später war ich dann bereits an drei Nachbarn vorbei, die mich irgendwie merkwürdig gemustert haben. Okay, war bestimmt auch ein Bild für die Götter, wie ich so hochkonzentriert und mit zusammengebissenen Zähnen krampfhaft versuche sowas wie "fahren" hinzubekommen. Aber ich trage ja gern zur Belustigung der Nachbarschaft bei! ;-) Außerdem wissen sie eh schon alle, dass ich einen Knall habe. ;-) 

Nochmal 200 Meter weiter habe ich dann eeeendlich das "freie Feld" erreicht. Und ebenso eeeeeendlich meinen Laufrhythmus gefunden. Die Krämpfe lassen nach, mein merkwürdiges Gestolpere ist zwar von "elegant" noch meilenweit entfernt, aber ... ich drohe nicht mehr bei jeder Bewegung auf dem Arsch zu landen. ;-) 

Danach ging es auf einmal. Ja, es wurde mit jedem Schritt besser.

Irgendwann fiel mir dann auch wieder ein, dass ich ja meine Wauz mitgenommen habe. Ein kurzer Augenblick der Panik, dann habe ich es geschafft, mich umzusehen. (Ja, den Blick von der Straße vor mir zu nehmen, war echt noch eine Herausforderung! ;-) ) 

Glücklicherweise hat meine Wauz heute mal wieder bewiesen, dass sie wirklich eine Super-Wauz ist! 
Sie ist, obwohl ich mehr als genug mit mir selbst zu tun hatte und sie den ersten Kilometer mal so spontan ignoriert habe, artig hinter mir geblieben! :-) 

Und nicht nur das, sie ist mir auch nicht ein einziges Mal vor die Füße gelaufen! *stolz ist* Und das, obwohl sie Inliner fahren vorher auch noch nicht kannte! 

Insgesamt waren wir dann doch knapp 4 Kilometer unterwegs und ich bin ein klein wenig stolz auf mich. (Ja, ich weiß, andere lachen über die Strecke, aber für mich war sie nach den OPs ein Meilenstein! :-) ) 

Na gut, morgen werde ich mich vor lauter Muskelkater vermutlich nicht rühren können und den ganzen Tag jammernd auf der Couch liegen. 
Aber sobald der Muskelkater abgeklungen ist, werde ich wieder loslegen! Zumindest hab ich mir das fest vorgenommen ... ;-) 





Dienstag, 28. Juni 2016

Wie ich zum Schreiben kam

Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich bereits gefragt wurde, wie ich zum Schreiben gekommen bin. In Interviews, von Freunden und Bekannten ... Eigentlich fragt jeder, sobald ich erzähle, was ich beruflich mache. 
Vielleicht hat der eine oder andere unter euch auch schon meine Antwort auf diese Frage gehört oder gelesen. Aber ... es war nicht die ganz Wahrheit. Bisher wussten nur die wenigsten, warum ich wirklich angefangen habe, meine Geschichten aufzuschreiben. 
Das möchte ich heute ändern. Lange habe ich mit mir gehadert. Warum? Tja ... gute Frage. 
Weil die Emotionen dazu noch immer recht dicht unter der Oberfläche schwimmen. Es ist ein Deckel drauf, und ich traue mich eher selten, diesen Deckel wirklich zu öffnen. Aber ich erzähle einfach mal von Anfang an. ;-) 

Ich war schon immer eine absolute Leseratte. Bereits als Kind habe ich Bücher verschlungen, sie regelrecht inhaliert, und war ein absoluter Buchnerd. ;-) 
Wenn wir für zwei Wochen in den Urlaub gefahren sind, hatte ich immer um die zehn Bücher dabei - und war am Ende des Urlaubs mit allen durch. Ich habe es geliebt, in diese Geschichten einzutauchen, mit den Protagonisten mitzufiebern, zu lachen und auch zu leiden. Ich glaube, das war meine allererste Basis. 

Ich weiß nicht mehr, wer es war, aber ich weiß, dass ich noch klein war - vielleicht 10 Jahre alt. Da hat mir mal jemand gesagt: "Wenn du nachts nicht einschlafen kannst, denk dir Geschichten aus." Ja, und diesen Rat habe ich beherzigt - und mache es auch bis heute! Das war der nächste Stein, meiner Grundmauer, Autorin zu werden. Mit den Jahren wuchs der Wunsch, diese Geschichten aufzuschreiben, meine eigenen Bücher zu schreiben. Aber ich habe mich nie so recht rangetraut. Ich wusste nicht, ob ich es überhaupt konnte und außerdem war ich viel zu schüchtern. Wer würde meine Geschichten schon lesen wollen?  
Ein paar wenige Freunde wussten von meinem Traum und haben mich immer wieder gedrängt, es doch einfach zu versuchen. Und meine Antwort war immer: "Ja, irgendwann mache ich es." 

Bis hierher hat es der eine oder andere von euch vielleicht bereits gewusst. Zumindest war das immer meine Antwort, wenn ich danach gefragt wurde. Doch was mir den berühmten "Tritt in den Allerwertesten" gegeben hat, das erzähle ich euch jetzt. 



Vor gut 3,5 Jahren hab ich eine Diagnose bekommen, die mir ziemlich die Schuhe ausgezogen hat. 
Ich hatte einen Tumor in der Speicheldrüse. 
Die meisten Ärzte meinten damals, dass die Chancen gut stehen, dass dieser Tumor gutartig ist. Aber dennoch ... Die andere Chance bestand auch. 
Dazu kam, dass die OP, mit der der Tumor entfernt werden sollte, nicht ganz ungefährlich war. Es bestand die Möglichkeit, dass mein Gesichtsnerv dauerhaft geschädigt wird und eine halbseitige Gesichtslähmung bleibt, da der Nerv durchtrennt werden musste, um an den Tumor heranzukommen.

Für mich war das (wie ihr euch sicher vorstellen könnt ;-) ) eine ganz furchtbare Zeit. Ich war ziemlich fertig mit den Nerven und hatte wahnsinnige Angst. 
Okay ... ich glaube, ich muss nicht noch näher ins Detail gehen ... ;-) 

Auf jeden Fall haben diese Wochen des Warten und Bangens eines in mir bewirkt - ich habe etwas begriffen. Ein "Ja, irgendwann mache ich es." kann dazu führen, dass man keine Chance mehr bekommt. Dass die eigene Zeit früher abgelaufen ist, als man es sich gedacht hat. 

Als ich im OP lag und gewartet habe, dass ich drankomme, habe ich etwas beschlossen. Ich habe mir selbst geschworen, wenn ich wieder gesund bin, verwirkliche ich meinen Traum. Ich wollte endlich anfangen und aus dem "Irgendwann" ein "Jetzt" machen. Ich wollte anfangen zu schreiben. 

Die OP ist glücklicherweise gut gegangen, mein Gesichtsnerv wurde nicht geschädigt, und auch der Tumor war gutartig. Aber der Eindruck war ein bleibender! Eine 8 cm lange Narbe am Hals erinnert mich jeden Tag daran, dass ich meine Träume leben will, dass ich nichts, was mir wichtig ist, mehr aufschiebe. 

Seitdem hat mein Leben sich verändert. Ich habe mich verändert ... Ich bin nicht mehr das angepasste Mäuschen, das nicht aufmuckt. Ich habe gelernt, NEIN zu sagen - und auch meine Umwelt hat gelernt, dass ich manchmal NEIN sage. ;-) 
Es war nicht immer einfach - ganz sicher nicht! Ich habe sicher viele Menschen vor den Kopf gestoßen, weil sei mich so einfach nicht kannten. Weil sie mich, so wie ich jetzt bin, neu kennenlernen mussten. Einige sind gegangen, weil sie nicht mehr mit mir klar kamen, weil ich nicht mehr wie gewohnt "funktionierte", aber die meisten sind zum Glück geblieben! ;-) 

Ich lebe mein Leben, wie es mir gefällt. Ich versuche jeden Tag zu genießen und ich habe mich endlich getraut, die Geschichten aus meinem Kopf zu lassen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 

Das ist der wahre, vollständige Grund, warum ich angefangen habe, Bücher zu schreiben. 


Donnerstag, 16. Juni 2016

Männer, Frauen und der Fußball

Ja, passend zur EM gibt es heute mal einen Fußball-Blog von mir. ;-)

Es ist mir schon so oft aufgefallen, aber gerade jetzt tritt dieses Phänomen anscheinend verstärkt auf.

Warum kommen Männer eigentlich nicht damit klar, wenn Frauen auch gern Fußball sehen?

Ich meine, ein Großteil der männlichen Bevölkerung schaut Fußball - zumindest ist das in meinem Freundeskreis so.
Immer wieder höre ich genervte Frauenstimmen, dass der Mann in Ruhe Fußball sehen möchte, dass man (bzw. FRAU) bei der Übertragung der Bundesliga im Radio nicht dazwischen reden darf usw.

Und fast ebenso oft höre ich Gemoser der Männer, dass die Frauen sich nicht dafür interessieren.

Tja ... und dann gibt es Frauen wie mich (und auch davon kenne ich einige ... ;-) ).

Ich finde Fußball nicht so uninteressant. Nein, ich bin kein Hardcore-Fan. Ich muss mich auch nicht zwingend im Stadion herumtreiben, aber ich verfolge schon, wo der HSV gerade steht.
Bei EM und WM fiebere ich mit und schaue - sofern es sich einrichten lässt - fast jedes Spiel.

Dadurch, dass ich schon von Jugend an immer viele Fußball begeisterte Freunde hatte, bin ich jetzt (behaupte ich einfach mal ... ;-) ) auch nicht ganz doof. Ich kann durchaus mitreden und vertrete meine Meinung, wie mir ein Spiel gefallen hat, wer meiner Meinung nach gut war und wer von den Spielern eher "unsichtbar".

Okay, ich kenne manchmal die Fachbegriffe und Spielernamen nicht - was aber bei mir nichts Ungewöhnliches ist.
Ich hab auch 15 Jahre Ballett getanzt und kenne die Fachbegriffe und größten Balletttänzer nicht ... ;-)

Mir ging es ums Tanzen, nicht um Begrifflichkeiten und genauso ist es beim Fußball auch. Das Spiel ist es, was ich spannend finde!

Aber ... (und jetzt kommt etwas, was ich irgendwie ein wenig widersprüchlich finde) das passt den Männern auch nicht!
Immer wieder darf ich die Erfahrung machen, wenn ich mit einem Mann über ein Spiel spreche, kommt irgendwann der Kommentar: "Du hast doch keine Ahnung!" Oder noch schöner: "Warum schaust du überhaupt Fußball? Du bist doch ne Frau!". Nett, oder? Ich frage mich dann immer, ob ich lachen soll oder ob das an Majestätsbeleidigung grenzen würde. ;-)

Also, ihr lieben Männer ... Was wollt ihr eigentlich? Ihr wollt eine Frau, die Fußball schaut - aber mitreden darf sie dann nicht? Tja ... Das muss jemandem wie mir erstmal gesagt werden. ;-)

Und jetzt freue ich mich auf heute Abend, wenn Deutschland gegen Polen spielt! :-)
Habt alle einen wundervollen Tag!