Freitag, 21. Dezember 2018

O du Fröhliche ...

Hallo du! 
Na, wie sieht es bei dir aus? Hast du schon alle Geschenke beisammen? Und ist der Großeinkauf vollbracht? Kannst du dich schon entspannt zurücklehnen und die letzten Vorweihnachtstage genießen?😋😉

Für mich ist der heutige Blog der letzte in diesem Jahr, und damit ist es Zeit, mal wieder DANKE zu sagen. 💖

Ich danke dir von Herzen, dass du mich in diesem Jahr begleitet hast - und ich hoffe, wir lesen uns weiterhin. 
Danke für die unzähligen lieben Nachrichten, die Rückmeldungen zu meinem Blog und zu meinen Büchern. 
Danke, dass du mich auf meinem Weg begleitest - denn ohne dich wäre ich nicht hier! 

Ich wünsche dir ein zauberhaftes Fest mit deinen Liebsten, ohne Streit und Stress. Mit viel leckerem Essen, Schneefall, leuchtenden Kinderaugen und ganz viel Gemütlichkeit.🎄🎅 ⛄
Genieß das Zusammensein mit deinen Liebsten und lass es dir gut gehen! 

Im Januar erscheint der zweite Teil der Colins Creek-Reihe - diesmal herrscht Winter in Colins Creek. Und da ich mich so freue, dass du meinen Blog liest, darfst du ganz exklusiv schon einmal in das erste Kapitel reinschnuppern. 😉 

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und komm gut ins neue Jahr! 
Deine Juli 💕

(PS: Wenn du Fehler findest - ich schenk sie dir. 😜 Der Text ist noch nicht endkorrigiert, es dürften also noch ein paar vorhanden sein.)




Neuanfang 

„Mommy, dein Telefon klingelt!“
Ich legte das scharfe Messer, mit dem ich gerade die Brotscheiben vom Laib schnitt, aus der Hand und lauschte. Tatsächlich, von irgendwo ertönte leise mein Klingelton.
„Hast du eine Ahnung, wo es ist?“, rief ich Amy zu, während ich die Küche auf der Suche nach meinem Handy verließ.
„Vorhin lag es im Badezimmer“, antwortete meine Tochter und ich steuerte die Treppe ins Obergeschoss an. Zwei Stufen auf einmal nehmend, rannte ich hinauf, doch als ich im Bad ankam, verstummte das Klingeln. Da ich nicht mehr nach meinem Gehör suchen konnte, schaute ich mich in dem hier herrschenden Chaos um. Es dauerte einen Moment, dann entdeckte ich es auf dem Rand der Badewanne zwischen Shampooflaschen und Badeschaum. Warum zum Henker hatte ich es ausgerechnet dort abgelegt?
Als ich auf den Homebutton drückte, erschien der Name meiner besten Freundin im Display. Marie war es, die versucht hatte, mich zu erreichen.
Mit dem Handy in der Hand überquerte ich den kleinen Flur und blieb in der Tür zu Amys Zimmer stehen.
„Ist es okay für dich, wenn ich kurz Marie zurückrufe? Oder hast du großen Hunger?“ Als das Telefon mich unterbrochen hatte, war ich gerade dabei gewesen, unser Abendbrot vorzubereiten.
Amy schüttelte den Kopf, dass ihre blonden Locken nur so flogen. „Ich hatte doch eben einen Apfel. Lass dir Zeit, ich will grad meine Malsachen sortieren.“ In diesem Moment wirkte sie so groß, so erwachsen. Viel zu erwachsen für ihre gerade erst sieben Jahre. Kurz blieb ich stehen und schaute ihr zu, wie sie sich abwandte und einen Zeichenblock aus einem der Umzugskartons zog. Sorgfältig legte sie den Block auf ihren Schreibtisch, dann wandte sie sich wieder dem Karton zu und nahm die nächsten Malutensilien heraus. Als sie merkte, dass ich sie beobachtete, schaute sie auf. „Kannst du Marie fragen, wann sie uns besuchen kommt?“
Ich versprach es, dann ließ ich sie allein und ging in mein kleines Schlafzimmer. Während das Handy die Verbindung aufbaute, schob ich mich durch das Durcheinander, das hier – ebenso wie in jedem anderen Raum – herrschte.
„Na, hattest du mal wieder dein Telefon verlegt? Wo lag es diesmal?“, begrüßte Marie mich kichernd und ich musste grinsen. Sie kannte mich halt.
„Im Bad auf dem Wannenrand. Frag mich nicht, wie es da hingekommen ist“, gab ich unumwunden zu.
„Irgendwann wirst du es so verlegen, dass du es nicht mehr wiederfindest, ich sag’s dir! Du solltest es dir vielleicht besser um den Hals hängen wie so einen Rentner-Brustbeutel. Dann kann es wenigstens nicht verloren gehen.“
„Du hast aber nicht angerufen, um mir zu sagen, dass ich mir einen Brustbeutel anschaffen soll. Oder wolltest du kontrollieren, ob ich in diesem Umzugschaos mein Handy finde?“, fragte ich.
„Na ja, immerhin hast du es beim Packen geschafft, dass das Handy nicht in einem der Kartons gelandet ist. Da bin ich ja schon mal sehr stolz auf dich!“, frotzelte Marie. „Ehrlich, Tara, manchmal frage ich mich, wie du es hinkriegst, nicht auch noch deinen Kopf zu verbaseln. Und wie du es geschafft hast, ein Kind zu erziehen, das so organisiert ist wie Amy.“
Das fragte ich mich allerdings auch. Meine Tochter war so ziemlich das Gegenteil von mir. Sie wusste immer, wo sie ihre Sachen hatte, vergaß niemals ihren Turnbeutel oder verschlampte ihre Stifte. Ihr Zimmer räumte sie freiwillig auf und selbst den Müll brachte sie ohne zu murren raus.
„Ja, Amy ist schon ein Vorzeigekind. Frag mich nicht, wie ich das hinbekommen habe. Vielleicht liegt das einfach in den Genen? Irgendwas muss sie ja auch von ihrem Vater haben.“ Ich seufzte auf. Der Gedanke an Amys Vater versetzte mir einen Stich. Die Erfahrungen, die ich in den letzten Monaten mit ihm machen musste, taten noch immer weh.
„Ach, Maus, glaub mir, es wird besser werden. Mit der Zeit.“ Ich nickte, obwohl mir natürlich klar war, dass Marie mich nicht sehen konnte.
„Ja, ich weiß. Irgendwann …“ Einen Moment herrschte Stille, dann wechselte Marie das Thema.
„Aber jetzt erzähl doch mal, wie war der Umzug? Habt ihr alles gut hinbekommen? Hast du schon ausgepackt?“
Ich ließ meinen Blick über die vielen Kartons gleiten, die mein kleines Schlafzimmer blockierten.
„Mhm … ein bisschen. Aber irgendwie … Ich hab das Gefühl, die Kisten werden gar nicht weniger. Hier stehen bestimmt noch vierzig Stück herum! Ich glaube, ich werde Wochen brauchen, bis das Hexenhäuschen halbwegs heimelig ist.“ Marie war es gewesen, die den Begriff Hexenhäuschen direkt nach der Besichtigung geprägt hatte. Und sie hatte recht damit, doch mit zwei Schlafzimmern war es für uns beide völlig ausreichend. Der Garten war im Vergleich dazu regelrecht riesig und bot genug Platz für Amy zum Spielen.
Ich hatte mich auf den ersten Blick in dieses kleine Häuschen verliebt und all meine Ersparnisse zusammengekratzt, um es für mich und meine Tochter zu kaufen. Heute war es endlich so weit gewesen, dass wir einziehen konnten. Alles war noch fremd und neu, es fühlte sich komisch an, zweieinhalb Autostunden aus Paterson weg nach Colins Creek zu ziehen, doch ich war mir sicher, wir würden uns hier wohlfühlen.
„Wenn du willst, komme ich morgen vorbei und helfe dir auspacken. Zu zweit geht es ja gleich viel schneller. Und wenn ich schon heute nicht mit anfassen konnte.“
„Wenn du das machen würdest, wäre das echt toll! Außerdem sollte ich dich von Amy eh fragen, wann du uns besuchen kommst. Sie will dir doch unbedingt ihr neues Zimmer zeigen.“
„Na siehst du! Dann sag ihr, ich komme morgen und ich freue mich auf sie. Ich hab hier auch noch eine Kleinigkeit für sie liegen – für ihr neues Zimmer. Aber das ist eine Überraschung.“
„Du sollst ihr nicht immer was schenken!“, protestierte ich, aber Marie lachte nur.
„Lass mich doch. Ich werde sie zukünftig ganz furchtbar vermissen, die Wohnung ist so leer ohne euch. Auch wenn es nur ein paar Wochen waren, hatte ich mich so daran gewöhnt, euch bei mir zu haben. Wir waren schon eine sehr coole WG, da werde ich sie wohl ein wenig verwöhnen dürfen.“
Marie war nicht nur meine beste Freundin, sie war auch Amys Betreuerin im Kindergarten gewesen. So hatten wir uns vor vier Jahren kennengelernt, als Amy bei Marie in die Gruppe gekommen ist. Wir hatten uns auf Anhieb verstanden und uns schnell angefreundet. Mittlerweile konnte ich mir nicht mehr vorstellen, wie mein Leben vor Marie gewesen war. Gerade die letzten Wochen hatten uns noch mehr zusammengeschweißt, ich wüsste nicht, was ich ohne sie gemacht hätte.
„Na gut. Wann meinst du, bist du morgen da?“, fragte ich nach.
„Wenn du willst, komme ich schon am Vormittag“, bot meine Freundin an, doch ich zögerte.
„Bist du sicher? So früh? Denk dran, ich wohne nicht mehr in Paterson.“
„Na und? An einem Sonntagmorgen dürfte nicht so viel los sein. Über die Interstate fahre ich doch höchstens zweieinhalb Stunden zu dir.“
Ja, sie hatte natürlich recht. Dennoch waren zweieinhalb Stunden Fahrt ziemlich lang, um ein bisschen beim Einräumen zu helfen. Ich hatte nie zuvor woanders als in Paterson gewohnt. Obwohl ich mich wahnsinnig auf meinen Neuanfang freute, machte er mir auch ein wenig Angst. Würde Amy sich hier wohlfühlen? Würde ich selbst Anschluss finden? Würde mir mein neuer Job gefallen? Hatte ich für mich – und vor allem für mein Kind – die richtige Entscheidung getroffen? Oder würde ich es in ein paar Wochen bereuen, aus Paterson weggezogen zu sein? Das alles waren Fragen, die mich beschäftigten und deren Antworten ich wohl erst im Laufe der nächsten Wochen herausfinden würde.

Als ich das Telefonat beendet hatte und ins Erdgeschoss kam, blieb ich am Fuß der schmalen Holztreppe überrascht stehen.
„Du hast den Tisch gedeckt?“, fragte ich Amy und sie zuckte mit den Schultern. „Ja, damit wir gleich essen können, wenn du fertig bist mit telefonieren. Jetzt hab ich doch Hunger.“
Glücklich lächelnd trat ich auf meine Tochter zu und schloss sie in die Arme. „Womit habe ich eigentlich ein so tolles Kind verdient?“, fragte ich und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Haare.
„Du bist halt die beste Mom der Welt!“, antwortete Amy und ich spürte, wie mein Herz vor Liebe ganz weich wurde. Auch wenn ich viele Fehler in meinem Leben gemacht hatte, bei meiner Tochter hatte ich anscheinend alles richtig gemacht.
„Ich hab dich lieb, Sternchen!“, sagte ich und drückte sie.
„Ich dich auch, Mommy. Aber können wir jetzt essen?“
Lachend löste ich mich von ihr und ging zur Küchenzeile, um noch ein wenig Brot abzuschneiden. Amy war zum Glück vernünftig genug, diesen Teil der Abendbrotvorbereitungen auszulassen. Es wäre mir auch nicht recht, zu wissen, dass eine Siebenjährige mit meinem scharfen Brotmesser herumfuchtelt.

Nach dem Abendessen verzog Amy sich wieder in ihr Zimmer. Sie hatte Spaß daran, alles neu einzurichten und ihre Kartons auszupacken. Außerdem freute sie sich auf Maries Besuch morgen und wollte ihr das neue Zimmer am liebsten vollkommen fertig präsentieren. Leider musste ich Amy enttäuschen, als sie mich beim Abendessen fragte, ob ich nicht heute Abend noch ihre Gardinenstangen anbohren könnte. Doch als ich es ihr erklärt hatte, sah sie ein, dass es momentan wichtigere Sachen gab, als Gardinen vor den Fenstern. Ein freier Zugang zu jedem Zimmer, ohne alle paar Schritte über Kartons zu stolpern, wäre ein Anfang. Wer war eigentlich auf die blöde Idee gekommen, zwei Wochen vor Weihnachten umzuziehen?
Die Stehlampe in der Ecke neben der Couch verbreitete ein gemütliches Licht, aus den Boxen meiner bereits angeschlossenen Stereoanlage ertönte leise ein Lied von Imagine Dragons. Believer. Wie passend. Ich sollte wohl lernen, an mich selbst zu glauben. Daran, dass ich es schaffen würde.
Ich stand mitten im Wohnzimmer und schaute mich um. Wo sollte ich anfangen? Wo weitermachen? Ich brauchte dringend einen Plan!
Das Erdgeschoss des Häuschens bestand aus einem einzigen großen Raum, der Flur, Küche und Wohnzimmer in einem beinhaltete. Hinter einer schmalen Tür befand sich noch eine kleine Gästetoilette und neben dem Küchenbereich war ein Hauswirtschaftsraum angeschlossen, der kaum größer als ein Kleiderschrank war. Wenn ich es halbwegs vorzeigbar haben wollte, bis Marie morgen kam, sollte ich mich also bemühen, noch heute ein paar der Kartons auszuräumen und aus der Wohnküche zu schaffen.
Aus den Augenwinkeln nahm ich ein Flackern wahr, das durch das Fenster vom Nachbargrundstück zu mir herüberschien. Irritiert wandte ich mich um. Was war das denn? Eine dunkle Ahnung ließ mein Herz laut pochen. Als ich hinausschaute, erkannte ich Feuerschein, und der Schreck fuhr mir in die Glieder. Brannte es dort? Schnell griff ich meine dicke Strickjacke und schlüpfte hinein, dann schnappte ich mir mein Handy, das ausnahmsweise einmal griffbereit auf dem Tisch lag, und öffnete die Tür zur Veranda. Kaum war ich hinausgetreten, entdeckte ich die Menschen, die vollkommen entspannt auf dem Hof herumstanden. Erleichtert atmete ich auf, es war kein Feuer ausgebrochen. Das, was dort brannte, war so gewollt. Im flackernden Lichtschein erkannte ich eine große Feuertonne, die mitten auf der Einfahrt stand, die zwischen unseren Häusern hindurchlief. Fröhliche Stimmen drangen zu mir auf die Veranda hinüber. Leise spielte Musik aus einer Anlage und vermischte sich mit meiner laufenden CD.
Fröstelnd zog ich meine Strickjacke enger um mich und lehnte mich in der Dunkelheit gegen die Hauswand. Die klare Nachtluft duftete nach Frost und Schnee, und es war so kalt, dass ich das Gefühl hatte, es würde bereits frieren. Der Wetterbericht hatte für die nächsten Tage den ersten Schneefall vorhergesagt und meine Nachbarn standen draußen in der Kälte auf dem Hof um eine Feuertonne.
Irgendwie wirkte diese Szene befremdlich auf mich, so etwas hatte ich in Paterson noch nicht erlebt. In der Gegend, in der ich gewohnt hatte, kannten die Leute einander kaum beim Namen, da konnte ich mir nicht vorstellen, dass jemand auf die Idee käme, sich um eine Feuertonne zu treffen, um ein wenig zu quatschen. Allein bei dem Gedanken daran musste ich schmunzeln. Nein! Wirklich nicht!
Andererseits hatte es etwas Gemütliches, stellte ich fest, je länger ich die Leute auf dem Nachbarhof beobachtete. Vielleicht konnte ich es mir doch vorstellen, warm eingepackt am Feuer die klare Nachtluft zu genießen und dazu das eine oder andere Glas Eggnogg zu trinken. Ja, wenn ich recht drüber nachdachte, war es bestimmt schön, so den Kontakt zu den Nachbarn und Freunden zu pflegen. Auf jeden Fall war es etwas völlig Neues für mich. Vielleicht sollte ich mir auch eine Feuertonne anschaffen. Irgendwann. Wenn ich hier in Colins Creek ein paar Leute kannte.

Ich legte den Kopf in den Nacken und schaute hinauf in den Sternenhimmel. Es war überwältigend schön und ich konnte mich gar nicht sattsehen. Millionen kleiner Lichter leuchteten über mir am schwarzen Firmament. Beeindruckt hielt ich Ausschau nach dem großen Wagen – das einzige Sternenbild, das in meiner Erinnerung übrig geblieben ist. Nach einigem Suchen entdeckte ich es. Der Nachthimmel war wie ein riesengroßes Malen-nach-Zahlen-Bild. Wenn man die Sterne miteinander verband, würde man immer mehr Figuren entdecken. Hatte ich jemals so viele Sterne auf einmal gesehen? Ich konnte mich nicht erinnern. In meiner Wohngegend in Paterson war es niemals richtig dunkel. Durch die Lichter der Stadt wirkte der Himmel nachts eher graubraun, doch nie wirklich schwarz. Zumindest nicht dort, wo ich gewohnt hatte. Die Leuchtreklamen und die vielen Autos, die rund um die Uhr unterwegs waren, brachten zu viel Helligkeit mit sich, als dass die Nacht schwarz werden konnte.
Im Schein des diffusen Lichts, das aus meinem Wohnzimmer nach draußen drang, erkannte ich meinen Atem, der in einer weißen Wolke vor meinem Mund stand. Die Kälte ließ mich schaudern und ich hatte noch mehr als genug Arbeit für den Abend vor mir, trotzdem mochte ich nicht wieder ins Haus gehen. Ich genoss die Stille, die das Leben in diesem kleinen Ort anscheinend mit sich brachte. Auch wenn leise die Musik und die Stimmen vom Nachbarhof zu mir herüberdrangen, war es doch deutlich ruhiger, als es in Paterson gewesen war.
Ja, das hier war es, warum ich in dieses Städtchen ziehen wollte. Warum ich meine Heimat verlassen hatte, um einen Neuanfang zu starten. Ich fühlte mich, als hätte ich in den letzten Jahren auf der Bremse gestanden. Als hätte ich mein Leben nicht voll ausgeschöpft. Und das hatte ich auch nicht. Viel zu lange hatte ich gewartet. Gewartet auf einen Tag, der nie kommen würde. Bis ich das begriffen hatte, war es beinahe zu spät gewesen. Doch nun würde alles anders werden. Ich nahm mein Leben selbst in die Hand, machte Nägel mit Köpfen, hob den Fuß von der Bremse. Ab sofort würde ich wieder voll durchstarten. Rechts ist Gas, wie Marie zu sagen pflegte. Ja, in diesem Moment war ich mir sicher, ich hatte alles richtig gemacht! Hier fühlte ich mich wohl. Und auch, wenn noch ein riesengroßer Berg Arbeit vor mir lag, auch wenn ich in vielen Punkten noch unsicher war, ich würde ankommen. In meinem neuen Leben. In meinem Neuanfang. Ich musste nur an mich glauben. 

Freitag, 14. Dezember 2018

Das Mädchen namens ...

Hast du es bemerkt? 
Letzte Woche gab es tatsächlich keinen Blog von mir und auch wenn ich damit ein bisschen spät dran bin, möchte ich dir natürlich verraten, warum eigentlich. 😉 

Ich habe mich für eine Woche auf meine Lieblingsinsel zurückgezogen, um mir den Nordseewind um die Nase wehen zu lassen, den Wellen lauschen und vor allem, um in aller Ruhe am zweiten Teil der Colins Creek-Reihe weiterzuschreiben, denn so langsam drückte die Deadline. 
Nun ... in der einen Woche, die ich unterwegs war, habe ich mich quasi selbst übertroffen und nicht nur an die 100 DIN A4-Seiten geschrieben, ich habe das Manuskript damit auch beendet. 😍
Allerdings fand mein Arm das leider nicht ganz so toll wie ich und hat beschlossen, mich mit einer Nervenentzündung lahmzulegen. Ups ...😀 Ist ja nicht so, als würde ich das nicht schon kennen, aber ... ich war halt ein *wenig* im Schreibwahn und da ist sowas wie "schonen" und "Pause" für mich nicht drin. 🤷‍♀️
Nun gut, jetzt muss ich mir wohl die Zeit nehmen, meinen Arm auszuruhen. 
Auf jeden Fall hab ich es dadurch letzte Woche tatsächlich nicht geschafft, für dich einen Blog zu schreiben. 🙈

Dafür hab ich dir heute mal wieder eine kleine Geschichte mitgebracht. Ein Märchen, genau genommen ... 
Und nun wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen und hoffe, es gefällt dir. 💕

Hab einen tollen Start ins Wochenende und einen zauberschönen dritten Advent! 💖🎄



Das unsichtbare Mädchen

Es war einmal ein Mädchen. Dieses Mädchen war etwas ganz Besonderes, denn es war die meiste Zeit unsichtbar.
Es ging durch die Straßen ihrer Stadt und niemand bemerkte, dass es da war. Niemand sprach es an, niemand sah sein Lachen oder Weinen.
Doch das Mädchen war nicht einsam oder traurig, es war glücklich, so wie es war, denn es wusste, wenn es wollte, konnte es sichtbar werden. Sobald es anfing zu tanzen, geschah es.

Auf einmal blieben die Leute stehen, schauten zu, wie es herumwirbelte, wie es sich drehte und lachte. Es war, als wären alle Scheinwerfer der Welt auf das Mädchen gerichtet, als würde die Sonne nur für sie scheinen.
Ehrfürchtig staunend schauten die Menschen der Stadt zu, während es tanzte. Es wirkte, als würde sie schweben, als würden ihre Füße den Boden kaum berühren.

Die Leute waren wie gefesselt von diesem wunderschönen Tanz und von dem Mädchen. Immer mehr Menschen kamen, um ihr zuzusehen. Die Hinteren in der Menge sprangen hoch, um einen Blick zu erhaschen. Die Leute drängelten sich nach vorne durch, um besser sehen zu können.
So lange, bis sie ihr Tanz beendet war. Bis sie stehenblieb und sich strahlend vor der Menge verbeugte.
Einen Moment lang blieben die Menschen noch stehen, sahen das Mädchen an, erkannten es, doch nach ein paar Minuten gingen sie weiter ihren Besorgungen und Aufgaben nach.
Je mehr Menschen sich aus der Menge lösten, desto blasser wurde die Erscheinung des Mädchens und als alle gegangen waren und es allein war, verschwand es und wurde wieder unsichtbar.

In den nächsten Wochen war alles wie zuvor. Das Mädchen ging durch die Straßen und niemand nahm es wahr.
Bis zu seinem nächsten Tanz. Da wurde es wieder sichtbar und lockte die Menschen mit ihrem Tanz an.

Monate und Jahre gingen ins Land und es änderte sich nichts. Das Mädchen war unsichtbar. Nur wenn es tanzte, erkannten es die Menschen, wollten sich in seiner Schönheit und seinem Ruhm sonnen, spendeten Beifall und feierten sie für ihren Tanz.

Irgendwann, direkt nach einem Tanz, als das Mädchen sich wie immer vor der Menge verbeugte, kam einer der Leute auf sie zu und sprach sie an.
"Wer bist du? Und warum habe ich dich hier noch nie gesehen?"
Das Mädchen lächelte freundlich.
"Ich bin immer hier. Du hast mich nur noch nicht gesehen, weil ich für dich unsichtbar bin. Nur wenn ich tanze, könnt ihr mich sehen."
Nachdenklich wurde sie gemustert.
"Macht dich das nicht traurig? Dass die Menschen dich nur sehen können, wenn du tanzt? Macht es dich nicht traurig, dass du ansonsten unsichtbar bist?"
Das Mädchen lachte auf. Es hatte seine Antwort auf diese Frage schon vor Jahren gefunden.

"Nein, es macht mich nicht traurig. Ich kenne es nicht anders. Und ich würde es mir auch nicht anders wünschen. Wenn ihr mich sehen wolltet, könntet ihr mich immer sehen. Aber ihr wollt nur meinen Tanz sehen, nicht mich. Nicht das, was ich wirklich bin. Was soll ich mit jemanden anfangen, der nicht MICH sehen möchte? Der nur sieht, was ich kann, aber nicht, wer ich bin."

Wieder wurde sie nachdenklich angesehen und erntete ein leichtes Nicken für ihre Worte. Doch das Mädchen sah, dass die Person, die sie angesprochen hatte, längst nicht mehr bei ihr war. In Gedanken war sie bereits wieder ganz weit weg. Und so geschah, was immer geschah. Das Mädchen löste sich langsam auf und verschwand. Wurde für die Augen anderer unsichtbar.
Doch sie wusste, irgendwann würde jemand kommen, der sie sah. Jemand, der sie auch dann erkannte, wenn sie einfach nur durch die Straßen lief. Jemand, der entdeckte, wer sie wirklich war und nicht nur, was sie konnte.
Und bis dahin würde sie weiter tanzen - wenn sie gesehen werden wollte.


Dieses Mädchen ... Sein Name war Glück. 


Was ist mit dir? Siehst du das Glück? Oder nimmst du es auch nur wahr, wenn es tanzt? 😉
Vielleicht schaust du mal hin, suchst es in den Gassen oder an jedem beliebigen Ort der Welt, denn es ist überall zu finden - wenn man es denn erkennen möchte. 
Das Mädchen namens Glück ... 💖





Samstag, 1. Dezember 2018

Du bist perfekt ...


Ich habe in den letzten Tagen ganz viele Nachrichten bekommen, ob es denn diesmal keinen Freitagsblog gäbe. Und ich muss zu meiner Schande gestehen - ich hab es vergessen! 🙈

Seit gestern treibe ich mich wieder auf meiner Lieblingsinsel, meinem Ankerplatz oder auch Schreibexil herum, um möglichst noch vor Weihnachten den zweiten Teil meiner Colins Creek-Reihe fertigzustellen. 💆 *ooommmm*

Erst hatte ich gedacht, ich schreibe hier einen Blog und präsentiere ihn halt zwei Tage später, doch nun ... ich hab was Besseres! 😉

Kennst du Nat?
Er ist ein guter Freund von mir und noch dazu ein wahnsinnig talentierter Kollege. Unter dem Namen Nathan Jaeger schreibt er Gay-Romance - mit Taschentuchalarm, wie ich es liebe! 💔Und manchmal schreibt er auch schlaue Sachen auf seinem Blog. So wie jetzt gerade.

"(Nat sagt:) Du bist perfekt." Und ganz ehrlich - besser hätte ich es nicht ausdrücken können! Warum er das so sagt? Lies selbst!

Hier  *klick* erfährst du, was er gemeint hat.
Und mir bleibt nur noch, dir einen zauberhaften ersten Advent zu wünschen.

Bis nächste Woche!
Deine Juli 💕


Freitag, 23. November 2018

Das Gefühl von pinken Socken

Na, kennst du es auch? Das Gefühl von pinken Socken. 😊

Wahrscheinlich wirst du dich wundern, den Kopf schütteln oder denken, nun ist die Juli komplett durchgeknallt. 😂
Natürlich sind pinke Socken kein Gefühl, das ist mir selbstverständlich auch bewusst. Und doch finde ich, dass pinke Socken mir manchmal ein ganz besonderes Gefühl vermitteln.
Du brauchst ein Beispiel? Okay ...

Es ist schon ein paar Tage her, da wachte ich morgens auf und wusste, heute war nicht mein Tag!

Ich hatte einen Termin, der mir ein wenig auf der Seele lag, den ich aber auch nicht absagen konnte.
Als ich die Jalousie des Schlafzimmers öffnete und hinausschaute, begrüßte mich der November in seiner vollen Pracht: Grauer, wolkenverhangener Himmel aus dem eiskalter Regen dauernieselte und dazu fegte der Sturm das nasse Laub durch meinen Garten. Bäh! 🙈
Es war bereits mitten am Vormittag, dennoch musste ich im ganzen Haus das Licht einschalten - denn hell war es nicht!
Als ich zur Kaffeemaschine kam, leuchtete diese wie ein Christbaum. Wasser leer, Trester voll - ach, und neue Kaffeebohnen hätte mein Vollautomat auch noch gern! 😅
Beim Einfüllen der Kaffeebohnen flog die Hälfte quer durch die Küche, sodass ich auf alles Vieren über die Fliesen robben durfte.
Meine Wauz fand das natürlich großartig und war der Meinung, mal wieder zur Katze mutieren zu müssen - sie schlich mir zwischen den Füßen herum und brachte mich mehrfach beinahe zu Fall. 🐶

Ich war vielleicht seit 15 Minuten aufgestanden, da wollte ich nur noch eins - zurück in mein Bett, Decke über den Kopf und die Welt aussperren! Aber nein, das ging ja nicht! (Du erinnerst dich? Ich hatte einen Termin ...)
Okay, also blieb mir nur eins - Arschbacken zusammenkneifen und ab unter die Dusche. Den Tag in Angriff nehmen, auch wenn er eigentlich schon längst gelaufen war.

Nach einer ausgiebigen heißen Dusche ging es mir ein wenig besser. Ich stand vor dem Kleiderschrank und überlegte, was ich anziehen sollte - der Termin stand an.
Es war nun nicht so, dass ich mich sonderlich aufrüschen musste, aber in Schlabberklamotte konnte ich auch nicht auftauchen. Obwohl das genau das Richtige gewesen wäre an diesem Tag! Nun denn, Jeans, Pulli - passt schon.
Ich öffnete meine Sockenschublade und ... das waren sie! Die pinken Socken! 💗
In diesem Moment kamen sie mir vor wie das perfekte Kleidungstück.
Vermutlich ist es tatsächlich völlig bekloppt, aber kaum hatte ich die Socken angezogen, schon schlich sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht und meine echt miese Laune verzog sich ein wenig.😊
Der Tag verlief dann tatsächlich deutlich besser, als ich es nach dem Aufstehen vermutet hätte und der Termin machte sogar Spaß. 😉

Natürlich weiß ich, dass nicht die pinken Socken daran schuld sind!
Aber kennst du dieses Gefühl nicht auch?

"Ich bin nicht in der Stimmung, eine bestimmte Bluse zu tragen."
"Heute ist aber ein Tag für Sweatshirt und Leggings."
Oder auch andersherum?
"Heute möchte ich mich schick machen, obwohl ich gar keinen Anlass habe."
"Einfach nur, weil es mir gerade gut tut, ziehe ich dieses Kleid an."
Klamotten für die Seele quasi ...

Manchmal hilft mir die Kleidung, mich zu dem Menschen zu machen, der ich im Augenblick sein muss.
Versteh mich nicht falsch, ich bin noch immer ich! Ich trage schließlich meine eigenen Sachen, die ich mir selbst ausgesucht habe, weil sie mir gefallen. Ich verstelle mich nicht - das könnte ich auch gar nicht.
Doch manchmal bin ich anders ...

Ein Freund meinte mal, der Anzug, den er zum Job trägt, ist seine Rüstung. Das fand ich total passend.
Meine pinken Socken waren bei dem Termin und nach dem vermaledeiten Morgen meine - nach außen unsichtbare - Rüstung.

Wie ist es bei dir? Hast du auch so eine Rüstung? Oder kennst du das Gefühl von pinken Socken?

Ich wünsche dir ein zauberschönes Wochenende!

Liebe Grüße 💗
Deine Juli





Freitag, 16. November 2018

Winter

Hey, du! 

Schön, dass du wieder zu meinem Blog gefunden hast. 😊

Ich schreibe hier ja gern über Themen, die mich auf irgendeine Weise ansprechen oder berühren. 
Doch manchmal gibt es einfach keine Themen. Oder es gibt Themen, die nicht wirklich bloggeignet sind. 😉
So wie heute - nach einer für mich persönlich ziemlich anstrengenden und sehr emotionalen Woche, in der ich noch dazu eifrig an mehreren Sachen gleichzeitig gearbeitet habe. 😅
Aber ich hab ja das große Glück, trotzdem etwas für dich in petto zu haben. 

Heute bekommst du mal wieder einen kleinen, exklusiven Einblick in mein aktuelles Projekt. 

Der Winter ist in Colins Creek angekommen und es werden schon eifrig Schneemänner gebaut und Eggnogg getrunken. ⛄🍵☕

Ich wünsche dir viel Spaß mit einem kleinen Schnipselchen aus "Winter in Colins Creek"! 

Deine Juli 💗

PS: Das hier ist eine Rohversion, falls du Fehler findest, mach ein Schleifchen drum - ich schenk sie dir. 😜


Let it snow

Das erste, was ich am nächsten Morgen vernahm, war ein schrilles Quietschen gefolgt von einem lauten Jubelschrei. Verschlafen blinzelnd schaute ich auf den Radiowecker neben meinem Bett. 7:28 Uhr. Viel zu früh für meinen Geschmack. Vor allem, da ich letzte Nacht noch bis nach Mitternacht versucht hatte, ein wenig Ordnung in das Umzugschaos zu bringen. Am liebsten würde ich mich einfach auf die andere Seite drehen und weiterschlafen. Doch daraus wurde nichts. In diesem Moment hörte ich, wie die Tür zu meinem Schlafzimmer aufging und Amy hereinstürmte. Mit einem Satz sprang sie zu mir ins Bett.
„Mommy, es hat geschneit! Ganz viel! Das musst du sehen. Können wir einen Schneemann bauen? Bitteeeee!“ Das letzte Wort kam so flehend, dass ich lachen musste.
„Guten Morgen, mein Sternchen! Hast du denn gut geschlafen?“, fragte ich, ohne auf ihre Begeisterungsstürme einzugehen. Ich wollte sie nur aufziehen, in Wirklichkeit spürte ich, dass ich fast ebenso aufgeregt war wie Amy.
„Ja, ja. Mommy, komm, bitte! Lass uns rausgehen. Darf ich einen Schneemann bauen?“ Amy ließ sich nicht stoppen. Kaum war ihre Frage heraus, sprang sie schon auf. „Los, aufstehen!“
Endlich erbarmte ich mich und richtete mich lächelnd auf. Dann trat ich ans Fenster und entfernte das große Badelaken, dass ich gestern Abend als Gardinenersatz davor geklemmt hatte. Amy hatte recht, die Welt draußen war komplett weiß! Nun gab es auch für mich kein Halten mehr. Schnell liefen wir nach unten und schlüpften noch im Schlafanzug in unsere Winterstiefel. Die dicken Mäntel und eine warme Mütze für Amy dazu mussten reichen, wir würden uns nicht lange draußen aufhalten.
Als ich die Haustür öffnete und nach draußen trat, fühlte ich mich, wie in einer anderen Welt. Bereits gestern Abend hatte die Luft nach Schnee gerochen, doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass in dieser Nacht so viel des weißen Puders herunterkommen würde. Bestimmt acht Zentimeter hoch lag die Pracht und noch immer kamen weitere Flocken vom Himmel zu uns heruntergeschwebt.
„Ist das schön!“, sagte Amy ehrfürchtig und drehte sich einmal um sich selbst. „In Paterson hat es nie so viel geschneit.“
Das stimmte so natürlich nicht, wir waren nur hundertfünfzig Meilen von unserer alten Wohnung entfernt, dort schneite es ebenso viel wie hier, dennoch konnte ich verstehen, dass es Amy so vorkam. In Paterson war bei den ersten Flocken sofort die Stadtreinigung ausgerückt und hatte auf den Gehwegen und Straßen gestreut, sodass der Schnee schnell wieder weg gewesen war. Einzig in Vorgärten oder in Parks lag er länger, doch das nahm Amy wahrscheinlich nicht so wahr. Hier hingegen empfing uns eine dichte weiße Decke. Selbst auf der Straße vor dem Haus war die weiße Masse unberührt. Kein Auto war an diesem frühen Sonntagmorgen hindurchgefahren.
Obwohl Amy noch immer im Schlafanzug war, fing sie an, einen Schneemann zu bauen. Kurz überlegte ich, ob ich sie aufhalten sollte, doch ich brachte es nicht übers Herz. Sie rollte ihre Kugel mit so einer Begeisterung hin und her, dass ich sie nicht unterbrechen wollte. Eine warme Badewanne und ein heißer Kakao würden meine Tochter gleich wieder aufwärmen. Außerdem kannte ich mein Kind, wenn es ihr zu kalt wäre, würde sie freiwillig aufhören.
Lächelnd legte ich den Kopf in den Nacken und blinzelte hinauf in den grauen, schneeverhangenen Himmel. Ich streckte die Zunge heraus und versuchte, einzelne Flocken zu erwischen. Schon als Kind hatte ich es geliebt, Schneeflocken zu fangen, und bis heute machte ich es, sobald die ersten Flocken vom Himmel fielen.
Ich schloss die Augen und ließ diese ganz besondere Stille auf mich wirken. Leise hörte ich das Knirschen des Schnees, während Amy ihre Kugeln rollte. Ansonsten war kein Laut zu vernehmen.

„Sie müssen hier Schnee fegen!“ Erschreckt schaute ich mich um, als eine unfreundliche Stimme mich ansprach. Vor meinem kleinen Grundstück auf dem Fußweg entdeckte ich einen älteren Mann, der mich ungehalten musterte. „Stehen hier rum und schauen in den Himmel, während ich mir fast die Knochen breche!“, motzte er und schüttelte den Kopf.
„Ja, ich … Also …“, stotterte ich perplex und wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich verstand nicht, warum dieser Mann mich derart anblaffte. Klar, der Fußweg vor meinem Haus war nicht vom Schnee befreit, doch das betraf nicht nur meinen Anteil. Auch der Rest des Fußwegs vor den Nachbargrundstücken war zu dieser frühen Uhrzeit noch schneebedeckt.
„Wenn ich falle und mir was tue, wird das teuer für Sie! Das sag ich Ihnen!“, meckerte der Fremde lautstark, während er seinen Weg fortsetzte. Noch immer fiel mir keine passende Erwiderung ein, daher schwieg ich. Natürlich hatte er recht! Ich musste meinen Teil des Gehwegs räumen, damit sich niemand verletzte, ansonsten konnte ich haftbar gemacht werden. Aber hätte er mir das nicht auch ein wenig freundlicher sagen können? Musste er mich so oberlehrerhaft anmachen?
„Lassen Sie sich nicht ärgern! Das war nur der alte Warren, der findet immer was zu motzen. Den müssen sie nicht ernst nehmen“, schallte es so laut zu mir herüber, dass selbst dieser Mr. Warren, der mittlerweile vor dem nächsten Haus angekommen war, es noch gehört haben musste. Ich warf ihm einen schnellen Blick zu, doch er reagierte nicht auf die Worte. Dann drehte ich mich um. Am Zaun zum Nachbargrundstück, wo gestern Abend auf dem Hof die Feuerschale gebrannt hatte, stand eine Frau und lächelte mich freundlich an. „Hallo! Du musst die neue Nachbarin sein. Ich bin Jill Thompson.“
Ich stapfte durch den Schnee zu ihr hinüber und streckte ihr meine Hand entgegen. „Hallo! Freut mich sehr. Ich bin Tara Lopez und das ist meine Tochter Amy. Wir sind gestern erst eingezogen.“ Ich deutete auf Amy, die gerade versuchte, eine der Schneekugeln auf die andere zu hieven. Kurz schaute sie auf und winkte unserer neuen Nachbarin zu.
„Ich freue mich auch, euch kennenzulernen. Endlich kommt wieder Leben in das kleine Häuschen. Wenn ihr Hilfe braucht, sag Bescheid. So ein Umzug ist sicher sehr anstrengend und zu Weihnachten soll es ja hübsch sein. Und wegen Warren, dem alten Gnatterkopp … Lass dich nicht verunsichern. Der bellt nur, beißt aber nicht.“ Jill zwinkerte mit verschwörerisch zu, doch ich zuckte mit den Schultern.
„Na ja, ganz Unrecht hat er ja nicht. Ich sollte wirklich den Schnee wegfegen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich darauf noch nicht eingestellt bin. Ich muss wohl morgen erst mal in den Baumarkt und eine Schneeschaufel und einen Besen kaufen. In Paterson hab ich sowas bisher nicht gebraucht.“
„Das ist doch kein Problem. Ich hab noch eine zweite Schaufel im Schuppen stehen. Die kannst du gern erstmal haben.“
Dankbar schaute ich Jill an. „Wirklich? Das wäre toll! Bevor sich hier tatsächlich noch jemand was bricht.“
„Na klar, ich hol sie dir schnell. Ich wollte auch gerade schippen, deshalb bin ich rausgekommen und hab gehört, was er gesagt hat. Eine nette Begrüßung für dich. Du musst ja denken, wir hier in Colins Creek sind alle solche unfreundlichen Kauze!“ Jill rollte gut sichtbar mit den Augen, dann, grinste sie mich an. „Aber ich kann dir versprechen, das sind wir nicht. Bis auf ein paar Ausnahmen, sind wir hier alle ganz friedlich und gesellig. Ich hoffe, du wirst dich hier wohlfühlen. Und wenn du Lust hast, komm doch gern bald mal auf einen Kaffee rüber, dann können wir ein bisschen Quatschen. Aber nun hol ich dir die Schaufel.“ Damit wandte sie sich ab und verschwand in einem Schuppen auf dem Hof.
Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass ich nur meinen Schlafanzug unter dem Wintermantel trug. Was musste Jill nur von mir denken, wenn sie die Teddybären auf rosa Flanell entdeckt hatte? Ein toller erster Eindruck, den ich hier hinterließ! Wenn Kleinstadtmenschen nur halb so viel tratschten, wie immer behauptet wurde, dann hatten sie an meinem ersten Tag hier bereits reichlich Gesprächsstoff über mich. Und der Tag hatte gerade erst angefangen. Das konnte ja heiter werden!

Donnerstag, 8. November 2018

Du

Huhu! 😊

Wie letzte Woche schon versprochen, habe ich heute eine kleine Geschichte im Gepäck. 

Meine Verlegerin meinte neulich, ich wäre "die Meisterin der gefühlvollen Literatur". So hat sie es auch in den Klappentext zu "Schmetterlinge fliegen leise" geschrieben. Wow! 😍 Ob sie recht hat, kann ich nicht beurteilen, aber ich freu mich riesig über diese Worte. Denn das ist es, was ich am Schreiben so liebe! 💗

Nun aber zu der versprochenen Kurzgeschichte. Mal schauen ... Vielleicht taucht die Szene irgendwann in der Colins Creek-Reihe wieder auf. Sie würde auf jeden Fall zu Jays Geschichte passen ... Die gibt es dann im Frühling in Colins Creek. 😉

 Aber nun wünsche ich dir erstmal viel Spaß und einen tollen Start ins Wochenende! 

Deine Juli 💕



Den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen, lasse ich die heißen Wassertropfen über mein Gesicht laufen. Ich halte die Luft an, bis der Drang zu atmen zu groß wird. Erst dann senke ich den Kopf unter dem Wasserstrahl der Dusche heraus und sauge den Sauerstoff tief in meine Lungen. Ich spüre, wie ich langsam nachgebe. Den Schmerz in mir zulasse, den ich sonst so gekonnt hinter meinem Lächeln verberge. 

Wann hört es nur auf? Wann hört es endlich auf? 

Ich lasse mich zu Boden gleiten. Die Beine angezogen, die Arme darum gelegt, bleibe ich sitzen, lege die Stirn auf meine Knie. Ich spüre die heißen Wassertropfen, die auf meinen Nacken prasseln. Bestimmt ist meine Haut bereits knallrot vor Hitze. Doch es ist mir egal. 

Ein Kloß in meinem Hals drückt schmerzhaft, als ich versuche, zu schlucken. Ich spüre die Tränen, die sich hinter meinen geschlossenen Augenlidern sammeln und nach draußen dringen. Sie laufen über meine Wangen und vermischen sich mit dem Wasser der Dusche. Verschwinden, werden eins. Sie zählen nicht, existieren gar nicht. Wenn ich hier meinem Schmerz nachgebe, ist es, als wäre er nicht da. Dies hier ist meine Zwischenwelt. Wie eine Höhle, die mich vor der Realität versteckt. 
Sobald ich das Wasser abdrehe, verschwinden auch die Tränen und keine Spur bleibt zurück. Nichts deutet noch darauf hin. 
In den letzten Wochen ist diese Dusche ein Zufluchtsort geworden. Ein paar Minuten, in denen ich alles rauslassen kann, wenn der Druck in meinem Inneren zu groß wird. Wenn ich diese Gedanken an dich nicht mehr aushalte. Die Liebe, die ich noch immer für dich empfinde. Wenn der Schmerz zu stark wird. 

Es ist viele Wochen her, dass wir uns das letzte Mal gesprochen haben. Eine gefühlte Ewigkeit. Dennoch bist du noch immer hier bei mir. In meinem Kopf. In meinem Herzen.  
Ich träume von dir. In jeder Nacht. In jeder beschissenen Nacht! 

Wann geht es vorüber? Wann hört es auf, wehzutun? Wann lerne ich, meine Entscheidung zu akzeptieren? 
Ich war es, die gegangen ist. Ich passe nicht in deine Welt und deine Welt passt nicht zu mir. Ich weiß es, und ich weiß, dass sich daran auch nichts ändern wird. 
Manchmal ist Liebe nicht genug. Manchmal ist Liebe nicht alles. Manchmal ist es das Leben, das uns trennt. Und dann? Was geschieht dann? Wie kann es weitergehen - ohne dich?
Gibt es ein Verfallsdatum für Gefühle? 
Wann hört man auf, jemanden zu lieben? Wann geht die Liebe vorbei?

Das zwischen uns war einzigartig. Es war magisch. Wir waren wie in einer anderen Welt. In unserer Welt. Doch unsere Welt war nicht real. Wir waren nicht real. 
Wir waren zwei Blumen, die zufällig in einer Vase gelandet waren. 
Die edle Rose. Schön. Aufrecht. Strahlend. Jeder liebt sie ... 
Und die kleine Butterblume. Ein gewöhnlicher Löwenzahn. Nur Unkraut neben der schönen Rose. 
Ich wusste, es konnte nicht gut gehen. Ich wusste, du würdest irgendwann gehen. Denn so hübsch das Arrangement in der Vase auch auf den ersten Blick erscheint, es ist nichts, was tatsächlich in einem Strauß funktioniert.

Langsam erkaltet das Wasser der Dusche. Der Heißwassertank neigt sich dem Ende. Zeit, meinen Schmerz wieder zu verbannen, dahin zurück, wo er hingehört. Hinter die Mauern, die ich um mein Herz gebaut habe. Zeit, die letzten Tränen abzuwaschen und mich auf das zu konzentrieren, was vor mir liegt. Mein Leben. Ohne dich ... doch trotzdem mein Leben. Ich habe entschieden - du hast mich nicht aufgehalten. 
Es ist alles gesagt, doch nichts ist vergessen. Sobald ich die Augen schließe, bist du wieder bei mir. Ich spüre deine Lippen auf meinen, deine Arme, die mich halten. Die Nähe, Wärme. Die Liebe. 
Was wir hatten, war echt. 

Ich drehe das Wasser ab und verlasse die Dusche. Mit dem Handtuch wische ich den Spiegel ab, um mich darin betrachten zu können. Meine Augen sind ein wenig glasig, noch immer steckt der Knoten in meinem Hals, doch ich straffe die Schultern. Dann verziehe ich die Lippen zu einem Lächeln. Ein wenig zittrig erst, dann immer klarer. Ich lächle meinem Spiegelbild zu und spüre, wie du wieder hinter den Mauern verschwindest. Noch ein paar Sekunden, dann bin ich wieder bereit. Bereit für mein Leben. Da draußen. Ohne dich ... Doch trotzdem mein Leben. 




Freitag, 2. November 2018

Freundschaft im Sturm

Und wieder ist er da - der Freitag! Und mit ihm natürlich mein Blog ... 😉

Letzte Woche habe ich dir erzählt, wie es mir sechs Monate "danach" so geht, und ich muss sagen, die Resonanz auf den Beitrag hat mich ein wenig umgehauen. Es kamen so viele großartige Rückmeldungen! 💖

Eigentlich wollte ich heute eine kleine Kurzgeschichte bringen, doch die muss bis nächste Woche warten. Stattdessen möchte ich noch einmal etwas zu den Rückmeldungen sagen. 

Ich finde es wirklich toll, wie viele mir geschrieben und auf FB/Instagram kommentiert haben. Ein Teil des Blogs hat viele anscheinend ganz besonders berührt - dieser hier: 

Andere hingegen sind gegangen, obwohl ich sie gern als Freunde behalten hätte. 
Sie fehlen mir auch nach Monaten ohne Kontakt noch immer und ich denke oft daran, wie es ihnen wohl gerade geht.
Wir haben (für mich) ganz besondere Momente miteinander geteilt, in der Klinik und nach der Klinik, die ich garantiert nie vergessen werde. 
Ein kleiner Teil in mir hofft noch immer, dass irgendwann das Telefon piept und eine WhatsApp oder ein Anruf eingeht. Dass diese Menschen mich genauso wenig vergessen haben wie ich sie. 
Wer weiß, vielleicht geht dieser Wunsch ja irgendwann in Erfüllung. 


Vielleicht kehren diese Menschen zurück ... Irgendwann ... Ja, das wäre schön! 💕


Ich habe darauf mehrfach die Nachfrage bekommen, warum ich so denke, dass ich mir selbst mehr wert sein sollte und auf Menschen pfeifen, die mich nicht "wollen". Wie ich Menschen vermissen und mir erhoffen kann, dass sie zurückkehren, wenn sie mich doch anscheinend aus ihrem Leben gestrichen haben. 

Weißt du, die Antwort ist ganz einfach ... Und doch so kompliziert, dass ich sie in einem Blog geben möchte. 😉

Eigentlich reicht ein einziges Wort, um es zu erklären. 

FREUNDSCHAFT!

Für mich gehört zu Freundschaft nicht nur eitel Sonnenschein und Spaß haben. Das kann ich auch mit Menschen, die mir nicht allzu viel bedeuten. 😉 
Natürlich gehören die guten Tage zu einer Freundschaft dazu, keine Frage! Ich genieße es, mit meinen Freunden Kaffee zu trinken oder am Wochenende feiern zu gehen. Das gemeinsame Glas Wein, ein Fußballspiel anschauen oder ein Abend im Restaurant. Das ist alles toll und es macht einen Teil der Freundschaft aus. 
Aber wie gesagt, nur einen Teil! 

Freundschaft zeigt sich nicht nur im Sonnenschein. 
Freundschaft zeigt sich vor Allem im Sturm. 


Und manchmal sind die Stürme so stark, dass sie uns auseinander treiben. Dass wir uns voneinander entfernen und letztlich darin verlieren. 
Manchmal ist die gemeinsame Zeit damit abgelaufen. Wir gehen getrennte Wege und die Freundschaft wird zu einer verblassenden Erinnerung. 

Doch die Vergangenheit hat mir gezeigt, dass manche Menschen gehen müssen, um wiederzukommen. 
Dass die gemeinsame Zeit noch nicht abgelaufen ist, sondern nur eine Pause brauchte. Dass die Freundschaft sich vielleicht zwar verändert hat, aber dennoch weiterhin besteht. 

Das ist es, was ich im letzten Blog meinte. Worauf ich bei manchen Menschen hoffe ... 

Es hat für mich nichts damit zu tun, dass ich mich für jemand anderen verbiegen würde, dass ich mir selbst nicht genug wert wäre oder dass ich einen Teil von mir aufgebe. Im Gegenteil - genau das ist ein Teil von mir, den ich niemals aufgeben möchte! 

Denn was wäre ich für eine Freundin, wenn ich dich beim ersten Sturm, beim Streit oder einer Meinungsverschiedenheit gleich loslassen und aus meinem Herzen verbannen würde? 
Nein, wenn ich dich einmal in mein Herz gelassen habe, dann hat das einen Grund. Und dieser Grund verschwindet nicht so schnell, nur weil wir gerade unterschiedlicher Meinung sind. 

Ich weiß, ich hatte neulich einen Blog zum Thema Ghosting geschrieben. Dass es mehr und mehr vorkommt, weil es in der heutigen Welt ja so einfach ist, den Kontakt abzubrechen und im digitalen Nirvana zu verschwinden. Dass es leichter ist, abzutauchen, als an einer Freundschaft / Beziehung zu arbeiten und eventuelle Streits oder Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen. 
Das heißt aber nicht, dass ich so sein möchte! 

Ich bin kein Mensch, der schnell Freundschaften schließt. Ich brauche lange, bis ich jemanden wirklich an mich heranlasse. 
Aber wenn du es geschafft hast, dann hast du einen Platz in meinem Herzen. Und dieser Platz bleibt für dich reserviert, auch wenn das Leben, die Umstände oder was auch immer uns gerade entzweit hat. 

Wie siehst du das? Überstehen deine Freundschaften den Sturm? Oder existieren sie nur im Sonnenschein? Gibst du auf, wenn es Unstimmigkeiten gibt? Oder gehörst du zu denen, die festhalten? 

Vielleicht denkst du ja mal drüber nach - und ich schreibe dir für nächste Woche eine Kurzgeschichte. 😉 

Alles Liebe
Deine Juli 💕


PS: Du hast es vielleicht schon gemerkt, seit einiger Zeit habe ich die Kommentar-Funktion deaktiviert. Das soll nicht bedeuten, dass mich deine Meinung zu meinen Themen nicht interessiert. Ich möchte ganz einfach vertraulich mit deinen Daten umgehen - DSGVO-konform ... 😜 
Deshalb gebe ich dir hier noch einmal meine E-Mail-Adresse: 

juli.larsson@gmx.de 

Ich freue mich über Post und deine Meinung zu meinem Blog! 💞

Freitag, 26. Oktober 2018

Steine

Oder: 6 Monate danach ... 

Herzlich willkommen zu meinem heutigen Freitagsblog. ;) 

Heute, auf den Tag genau, ist es 6 Monate her, dass ich die Klinik verlassen habe. 
Noch immer werde ich oft gefragt, wie es mir geht. (Ihr seid soooo zuckersüß! Ich habe echt die besten Freunde/Leser/Kollegen überhaupt! 💖)

Um es kurz zu sagen - gut! 😊 Aber dafür hätte ich wohl keinen Blog anfangen müssen. 
Außerdem habe ich ja in der Klinik gelernt, gut ist kein Gefühl ... (Scheiße übrigens auch nicht ... 😜 ) 

Okay, ernsthaft. Sechs Monate sind vergangen, in denen ich mich hier in der "großen, bösen Welt" wieder zurechtfinden muss. Der Anfang war nicht so leicht, denn die Welt kam mir in den ersten Wochen tatsächlich riesig vor - und ich war nur ein kleines Staubkorn, das irgendwie glücklich sein wollte. 

Es gab gute Tage und es gab weniger gute, doch die guten wurden zusehends mehr! 😊

In der Klinik war das Lied "Steine" von Bosse eine Art "Stationshymne". Kennst du das? 
Denn genau das ist es, was wir dort gemacht haben, was ich bis heute immer mal wieder mache. Der Text trifft es auf den Punkt genau und es ist für mich seitdem ein ganz besonderes Lied, das mich immer wieder an Menschen erinnert, die seitdem ein Teil meines Lebens sind. Es erinnert mich aber auch an Menschen, die mich eine Zeit lang begleitet haben und an Menschen, die wieder gegangen sind. 

Im Laufe des Sommers, mit viel Geduld und großartigen Leuten, die hinter mir standen, verschwanden auch die letzten grauen Tage. 💕
Ich habe in der Klinik viel gelernt und ich habe nach der Klinik noch mehr gelernt. 
Ich kenne nun zwei neue Wörter, die ich zwar vorher theoretisch auch schon kannte, die ich jedoch viel zu selten verwendet habe ... 😉

"Nein!" und "Stopp!" 

Natürlich in verschiedenen Abwandlungen. 😉 Nicht jeder in meinem Umfeld kam oder kommt damit klar, dass ich nun diese neuen Wörter kenne und auch verwende. 
Manche, von denen ich es nie gedacht hätte, haben deshalb mein Leben verlassen. Sie können nicht akzeptieren, dass ich "Stopp!" sage, dass ich auch mal "Nein!" sage oder meine Freiheit, meine Auszeit fordere und meine eigenen Bedürfnisse über die der anderen stelle. Auch wenn ich es schade finde, muss ich es wohl akzeptieren. Denn noch eins habe ich in der Klinik gelernt: Ich bin gut so, wie ich bin, auch wenn ich nicht mehr (oder nicht immer) so funktioniere, wie andere es gern hätten. 

Dennoch ... 

Ich bin perfekt - perfekt unperfekt! 😉

Und genau so möchte ich sein. 

In der Klinik habe ich Menschen kennengelernt, die mir wahnsinnig wichtig waren. Freunde ... (Zumindest empfinde ich es so.)

Manche von ihnen sind noch immer bei mir und wir haben regelmäßig Kontakt. Wir erzählen uns, was gut läuft und auch, wo es hakt. Es tut mir gut, mich mit Menschen auszutauschen, die diese gemeine Krankheit kennen, die von den Stolperfallen wissen und mich dadurch ganz anders verstehen, als ein Außenstehender es könnte. 

Andere hingegen sind gegangen, obwohl ich sie gern als Freunde behalten hätte. 
Sie fehlen mir auch nach Monaten ohne Kontakt noch immer und ich denke oft daran, wie es ihnen wohl gerade geht.
Wir haben (für mich) ganz besondere Momente miteinander geteilt, in der Klinik und nach der Klinik, die ich garantiert nie vergessen werde. 
Ein kleiner Teil in mir hofft noch immer, dass irgendwann das Telefon piept und eine WhatsApp oder ein Anruf eingeht. Dass diese Menschen mich genauso wenig vergessen haben wie ich sie. 
Wer weiß, vielleicht geht dieser Wunsch ja irgendwann in Erfüllung. 
Vielleicht kehren diese Menschen zurück ... Irgendwann ... Ja, das wäre schön! 💕

Ansonsten bin ich da, wo ich sein möchte. Ich bin wieder ich - ich hatte mich nur zeitweise selbst verloren. 

Ich schreibe, weil mein Herz es so will. 
Weil ich es liebe und weil ich es lebe. 

Ich habe es geschafft, das erste Buch als Juli fertigzustellen. Neues Leben, neuer Name - das haben wir ja bereits im Januar besprochen ... 😉 Nun ist es endlich soweit. 

Mit "Schmetterlinge fliegen leise" zeige ich euch die "neue" Juli und ich hoffe, es gefällt euch ebenso wie mir, denn dieses Buch ist für mich ein ganz besonderes Herzensbuch! 💕

Ein Teil von mir steckt natürlich auch darin - so wie in jedem Buch. 😉  
Das erste Kapitel ist komplett real - aber wer hier regelmäßig mitliest, weiß das ja längst. 😜
Und auch im restlichen Buch steckt viel von mir. 

"Schmetterlinge fliegen leise" ist der erste Teil meiner neuen Reihe. Keine Sorge, bei mir gibt es keine fiesen Cliffs und das Buch ist komplett in sich abgeschlossen. 😉
Der nächste Teil erscheint vermutlich bereits Anfang 2019 - denn ich bin schon wieder fleißig am Schreiben. 

Aber vorerst wünsche ich dir viel Freude mit Nele und Paula in Colins Creek! 💗
Falls du zuschlagen möchtest - das E-Book gibt es derzeit für nur 99 Cent zum Einführungspreis. 😉 Schaust du hier: *klick* 🦋💞

Liebe Grüße 
Deine Juli 💞



Freitag, 19. Oktober 2018

Kuschelkeks

Na, hast du genug vom warmen Wetter und sehnst dich nach dem Winter? ⛄ 
Träumst du schon von langen Spaziergängen im Schnee? 
Davon, dich danach vor einem Kaminfeuer bei einer Tasse Tee oder heißer Schokolade wieder aufzuwärmen? 🍵
Dann habe ich vielleicht was für dich ... 😊💕

Viel Spaß beim heutigen Blog. 
Deine Juli 💞




Meine Flucht


Es war bereits dunkel, als ich auf den kleinen Parkplatz hinter dem Lüneburger Rathaus fuhr. Seufzend stellte ich den Motor meines schwarzen SUV ab und lehnte mich in den lederbezogenen Sitz zurück. Für einen Moment schloss ich meine Augen. Ich war endlich angekommen. Nach fast neun Stunden Fahrt quer durch Deutschland hatte ich mein Ziel erreicht. Diese kleine Stadt im Norden unseres Landes sollte mein neuer Anfang sein, hier würde ich meine Ruhe haben, hoffte ich.
Ich spürte, wie ich anfing, wegzudämmern, und riss mit Gewalt meine Augen wieder auf. Nicht einschlafen, nicht hier auf dem Parkplatz, mitten in der Innenstadt, wo an diesem Freitagabend noch reichlich Betrieb war. Egal, wie müde ich war. Erst einmal musste ich dringend etwas essen, bevor ich mir eine Bleibe für die Nacht suchen konnte. Das Einzige, was ich heute zu mir genommen hatte, waren ein abgepacktes Sandwich und ein paar Butterkekse, die ich mir an einer Raststätte besorgt hatte.
Wie auf Befehl ließ mein Magen ein lautes Knurren hören. Seufzend griff ich nach meiner Mütze, die ich neben mir auf dem Beifahrersitz liegen hatte, und setzte sie auf. Meine Winterjacke lag im Kofferraum, und so öffnete ich die Tür, um auszusteigen.
Die kalte Winterluft schlug mir entgegen und ließ mich sofort frösteln. Kein Wunder, in zwei Wochen war Weihnachten und das Thermometer meines Wagens hatte mir eine Außentemperatur von Minus 5 Grad angezeigt.
Schnell zog ich den Schlüssel aus dem Zündschloss, stieg aus und holte meine Jacke.
Bibbernd schloss ich den Reißverschluss bis zum Kinn hoch. Jetzt noch den dicken Strickschal und die Handschuhe, dann konnte ich hoffentlich der Kälte trotzen und mich um etwas zum Abendessen kümmern.

Der Duft von gebrannten Mandeln, Glühwein und Bratwurst zog mir in die Nase, als ich am Rathaus vorbei in Richtung des Weihnachtsmarktes ging, und wieder ließ mein Magen ein deutlich vernehmbares Knurren hören.
Ich schob mich durch die Menschenmassen zwischen den vielen Ständen hindurch. Aus dem Augenwinkel sah ich eine Bude, an der handgemachter Schmuck verkauft wurde. Die Sachen dort waren günstig und gleich auf den ersten Blick fielen mir ein Paar wunderschöne Hängeohrringe ins Auge.
Verschieden große Strasssteinchen in einem dunklen Purpurrot waren zu einem Herzchen aufgefädelt. Einen Moment lang blieb ich stehen, um sie mir genauer anzusehen. Michael hatte nie verstanden, dass es mir egal war, ob mein Schmuck echt oder nur Modeschmuck war. Für ihn zählte immer nur, dass alles möglichst teuer und edel war.
„Kann ich Ihnen helfen?“, sprach die Verkäuferin mich an und ich schaute zu ihr auf. Ein hübsches junges Mädchen, mit Sicherheit eine Studentin, die sich hier ein wenig Taschengeld verdiente, sah mich freundlich an. Auf einmal weiteten sich ihre Augen, und ihr Mund öffnete sich, als wollte sie etwas sagen, doch es kam kein Ton heraus. Erschreckt starrte sie mich an, doch ich begriff nicht, warum. War mein Anblick etwa so furchtbar?
Schnell verneinte ich und ging weiter. Ich hatte nicht das Geld, mir Schmuck zu kaufen. Ich zog meine Mütze tiefer in die Stirn und senkte den Blick auf das Kopfsteinpflaster des Rathausplatzes.
An einer Wurstbude blieb ich stehen und bestellte mir eine Bratwurst und einen Becher heißen Kakao mit Sahne. Mittlerweile war mein Hunger so groß, dass ich klapprig wurde, und so schlang ich die Wurst viel zu schnell hinunter. Erst danach widmete ich mich dem kleinen Brötchen, das der Bratwurst beigelegt war, und trank in Ruhe von meinem heißen Kakao. Ich legte die Finger um den Becher und spürte, wie meine kalten Hände anfingen zu kribbeln. Erst als sie halbwegs aufgewärmt waren und der Kakao zur Hälfte leer war, stellte ich ihn auf den kleinen Stehtisch neben mir. Mir fiel auf, wie schön dieser Becher war. Dunkelblau und bedruckt mit einem liebevollen Weihnachtsmarktmotiv. Kurz fragte ich mich, wie viele von diesen Bechern wohl jeden Tag verschwanden, weil die Leute sie als Erinnerung behalten wollten. Obwohl ein hoher Pfandbetrag auf dem Becher war, konnte ich mir nicht vorstellen, dass tatsächlich alle auch wieder abgegeben wurden.
Nachdem ich auch den letzten Schluck genommen und das Brötchen aufgegessen hatte, ging es mir besser. Ich drehte noch eine Runde über den Weihnachtsmarkt. Viele Familien waren unterwegs und die Schlangen am Kinderkarussell und der kleinen Eisenbahn, die durch einen Märchenwald fuhr, waren lang.
Direkt vor meinen Füßen stolperte ein vielleicht zweijähriger Junge auf dem Kopfsteinpflaster des Marktplatzes und schlug lang hin. Es war wie ein Reflex, dass ich sofort in die Hocke ging und ihm aufhalf.
„Hey, alles okay, kleiner Mann? Was machst du denn da auf dem Boden? Hast du etwas verloren?“, fragte ich ihn und zwinkerte ihm lächelnd zu. Er grinste zurück, und ich war erleichtert, dass er sich anscheinend nicht wehgetan hatte. Dann schaute ich mich um, ob ich seine Mutter irgendwo entdecken konnte. Tatsächlich kam eine Frau hektisch zu uns herübergelaufen.
„Leon, was ist denn passiert?“
„Ist das Ihr Sohn?“, fragte ich die Frau, die mittlerweile neben uns hockte und dem Jungen imaginären Dreck vom Schneeanzug klopfte.
„Ja, ich war nur schnell am Schalter und hab Chips für das Karussell gekauft.“ Sie drehte den Kopf in meine Richtung. Plötzlich sprang sie auf und griff Leon am Ärmel.
„Komm mit! Und wehe, du haust wieder ab. Außerdem darfst du nicht mit Fremden sprechen!“, schimpfte sie, und ich ersparte uns beiden die Bemerkung, dass ihr Sohn ja gar nicht mit mir gesprochen hatte. Ich wäre eh nicht mehr dazu gekommen, denn sie zog ihn bereits am Arm hinter sich her. Über die Schulter warf der Junge mir noch ein Lächeln zu, bevor die beiden in der Menge verschwanden. Ich stand auf und ging weiter; was auch immer sie für ein Problem mit mir hatte, es war nicht meins. Ich hatte ihrem Knirps nur helfen wollen.
Die Wärme, die der Kakao kurzfristig in mir hinterlassen hatte, verzog sich wieder. Die Kälte drang unbarmherzig durch meine Jeans und ließ meine Beine so kalt werden, dass ich mich entschloss, in mein Auto zurückzukehren.
Ich stellte die Standheizung an und holte mein Smartphone aus der Tasche. Ich war heute Morgen so überstürzt aus München abgehauen, dass mir erst zweihundert Kilometer später aufgefallen war, dass ich kaum Bargeld in der Tasche hatte. Schnell hatte ich an einem Geldautomaten auf einem Rastplatz so viel abgehoben, wie ich mit der Kreditkarte bekommen hatte. Tausend Euro waren nicht viel. Zumindest dann nicht, wenn man bedachte, dass ich hier in Lüneburg weder einen Job noch einen Platz zum Schlafen hatte. Aber gut, der Job stand dann wohl für die nächsten Tage auf meiner To-do-Liste ganz oben, während ich mich schnellstmöglich um einen Schlafplatz kümmern musste. Glücklicherweise hatte ich mir vorhin an der Raststätte auch gleich eine Prepaid-Karte für mein Handy besorgt, so konnte ich nicht nur telefonieren, sondern es jetzt dafür nutzen, eine Unterkunft für die Nacht zu finden.
Nacheinander rief ich die Nummern an, die mir meine Internetsuche ausspuckte, doch alle waren entweder bereits ausgebucht oder viel zu teuer. Erst bei meinem elften Versuch hatte ich Glück. Die Dame am anderen Ende war zwar recht unfreundlich, hatte aber ein Zimmer für mich, was noch dazu bezahlbar war. Der Nachteil war, dass sich diese Pension ein wenig außerhalb der Stadt befand, aber gut, ich konnte nicht alles haben, mir war vorher klar gewesen, dass ich in meinem neuen Leben Abstriche würde machen müssen.
Eine halbe Stunde später stand ich vor der angegebenen Adresse. Ein altes, rotes Backsteinhaus mit einem für Niedersachsen typischen Giebel war das Ziel, das mein Navi mir anzeigte.
Stirnrunzelnd stand ich auf dem Gehsteig, meinen Koffer neben mir, und schaute den fast zugewachsenen Weg hinauf. Hier sollte die Pension sein? Das Haus sah aus, als wäre es seit Jahren schon nicht bewohnt. Völlig heruntergekommen!
Hätte nicht ein kleines verstecktes Schild darauf hingewiesen, dass dies das „Haus Barbara“ war, ich wäre vermutlich umgekehrt. Doch stattdessen ging ich den Weg zum Haus hinauf und betätigte die Klingel.
Nur wenig später wurde mir geöffnet und ich fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt. Genau genommen in die Zeit, als meine Mutter mir mit Vorliebe Märchen vorgelesen hatte. In diesem Falle erinnerte mich die Frau, der ich gegenüberstand, an die Abbildung der Hexe bei Hänsel und Gretel. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Wollte ich wirklich hierbleiben? Ich war mir nicht sicher, hatte aber auch keine andere Option. Mittlerweile wäre ich wohl so ziemlich überall geblieben, ich war so müde, dass ich kaum noch aus den Augen schauen konnte, und wünschte mir nichts sehnlicher, als mich auf einem Bett langzumachen.
„Was?“, blaffte die Frau mich an, und ihre Stimme klang, als würde sie täglich mehrere Zigarren rauchen.
„Ich … äh … hatte angerufen. Wegen eines Zimmers.“
„Ah, okay. Kommen Sie rein.“ Sie schob die Tür auf und trat beiseite, damit ich an ihr vorbei in den kleinen Eingangsbereich treten konnte.
Dann schlurfte sie hinter den dort stehenden Tresen und kramte in einem Schrank.
„Das da ausfüllen!“ Die Frau – ich vermutete, es war die im Namen der Pension genannte Barbara – schob mir einen Zettel über den Tisch. Ich überlegte nicht einmal, als ich mich mit dem Namen meiner Großmutter dort eintrug, doch als ich den Anmeldebogen zurückgab, hoffte ich, sie würde nicht nach einem Ausweis fragen. Jetzt erst schaute sie mich das erste Mal richtig an und legte den Kopf schief, während sie mich musterte.
„Ich will aber hier keinen Ärger haben! Dann fliegen Sie raus!“, betonte sie und nahm den Zettel an sich.
„Nein, ich werde Ihnen ganz sicher keinen Ärger machen!“, versprach ich.
„Dann ist ja gut. Okay, ihr Zimmer ist die Treppe rauf und dann das zweite rechts. Es gibt ein Gemeinschaftsbad auf dem Flur, aber Sie haben Glück, im Moment sind Sie die Einzige auf der Etage. Handtücher liegen auf dem Bett und werden einmal die Woche gewechselt. Frühstück gibt es nicht, das sagte ich ja bereits am Telefon. Aber Sie haben einen Kühlschrank auf dem Zimmer. Noch Fragen?“ Sie schob einen Schlüssel über den Tresen, an dem ein kleines Krokodil aus Metall baumelte. Was für ein ungewöhnlicher Schlüsselanhänger!
Ich nahm ihn an mich und wandte mich zur Treppe. Als ich bereits mit meinem Koffer auf dem Zwischenabsatz war, hörte ich sie noch einmal nach mir rufen.
„Denken Sie dran – wenn es Ärger gibt, fliegen Sie raus!“
Seufzend nahm ich die letzten Stufen in Angriff. Nein, ich würde ganz sicher keinen Ärger machen, ich war froh, wenn ich meine Ruhe hatte.

Müde stieß ich die Tür zu meinem Zimmer auf und schob den Koffer in die Ecke. Ein kurzer Rundumblick verriet mir, dass mein Zimmer ziemlich genau dem entsprach, was ich mir nach meinem ersten Blick auf das Haus bereits vorgestellt hatte. Die Möbel waren schlicht und stark abgenutzt. Außer dem Bett und einem kleinen Kleiderschrank stand nur ein Tischchen mit einem wacklig aussehenden Stuhl an der Wand neben dem Fenster. Vor diesen hingen verschlissene Vorhänge, die von einigen Löchern geziert wurden. Der versprochene Kühlschrank hatte definitiv auch schon bessere Tage gesehen und brummte laut in einer Ecke vor sich hin. Aber gut, immerhin schien das Zimmer halbwegs sauber zu sein, alles andere war mir gerade völlig egal. Erschöpft ließ ich mich auf das Bett fallen und versank innerhalb von Sekunden, so wie ich war, in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Mitten in der Nacht wurde ich wach, weil ich in meiner Winterjacke schwitzte und die Stiefel an meinen Füßen drückten.
Mit halb geschlossenen Augen zog ich mich aus und krabbelte unter die Decke, die ein wenig unangenehm nach Mottenkugeln roch. Doch auch das interessierte mich nicht wirklich, ich war viel zu müde und schlief sofort wieder ein.

~*~

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Dies war das erste Kapitel unseres Winter-Romans "Kuschelkeks und Schneegestöber", der gerade als E-Book für nur 99 Cent im Angebot ist. 

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