Freitag, 26. Oktober 2018

Steine

Oder: 6 Monate danach ... 

Herzlich willkommen zu meinem heutigen Freitagsblog. ;) 

Heute, auf den Tag genau, ist es 6 Monate her, dass ich die Klinik verlassen habe. 
Noch immer werde ich oft gefragt, wie es mir geht. (Ihr seid soooo zuckersüß! Ich habe echt die besten Freunde/Leser/Kollegen überhaupt! 💖)

Um es kurz zu sagen - gut! 😊 Aber dafür hätte ich wohl keinen Blog anfangen müssen. 
Außerdem habe ich ja in der Klinik gelernt, gut ist kein Gefühl ... (Scheiße übrigens auch nicht ... 😜 ) 

Okay, ernsthaft. Sechs Monate sind vergangen, in denen ich mich hier in der "großen, bösen Welt" wieder zurechtfinden muss. Der Anfang war nicht so leicht, denn die Welt kam mir in den ersten Wochen tatsächlich riesig vor - und ich war nur ein kleines Staubkorn, das irgendwie glücklich sein wollte. 

Es gab gute Tage und es gab weniger gute, doch die guten wurden zusehends mehr! 😊

In der Klinik war das Lied "Steine" von Bosse eine Art "Stationshymne". Kennst du das? 
Denn genau das ist es, was wir dort gemacht haben, was ich bis heute immer mal wieder mache. Der Text trifft es auf den Punkt genau und es ist für mich seitdem ein ganz besonderes Lied, das mich immer wieder an Menschen erinnert, die seitdem ein Teil meines Lebens sind. Es erinnert mich aber auch an Menschen, die mich eine Zeit lang begleitet haben und an Menschen, die wieder gegangen sind. 

Im Laufe des Sommers, mit viel Geduld und großartigen Leuten, die hinter mir standen, verschwanden auch die letzten grauen Tage. 💕
Ich habe in der Klinik viel gelernt und ich habe nach der Klinik noch mehr gelernt. 
Ich kenne nun zwei neue Wörter, die ich zwar vorher theoretisch auch schon kannte, die ich jedoch viel zu selten verwendet habe ... 😉

"Nein!" und "Stopp!" 

Natürlich in verschiedenen Abwandlungen. 😉 Nicht jeder in meinem Umfeld kam oder kommt damit klar, dass ich nun diese neuen Wörter kenne und auch verwende. 
Manche, von denen ich es nie gedacht hätte, haben deshalb mein Leben verlassen. Sie können nicht akzeptieren, dass ich "Stopp!" sage, dass ich auch mal "Nein!" sage oder meine Freiheit, meine Auszeit fordere und meine eigenen Bedürfnisse über die der anderen stelle. Auch wenn ich es schade finde, muss ich es wohl akzeptieren. Denn noch eins habe ich in der Klinik gelernt: Ich bin gut so, wie ich bin, auch wenn ich nicht mehr (oder nicht immer) so funktioniere, wie andere es gern hätten. 

Dennoch ... 

Ich bin perfekt - perfekt unperfekt! 😉

Und genau so möchte ich sein. 

In der Klinik habe ich Menschen kennengelernt, die mir wahnsinnig wichtig waren. Freunde ... (Zumindest empfinde ich es so.)

Manche von ihnen sind noch immer bei mir und wir haben regelmäßig Kontakt. Wir erzählen uns, was gut läuft und auch, wo es hakt. Es tut mir gut, mich mit Menschen auszutauschen, die diese gemeine Krankheit kennen, die von den Stolperfallen wissen und mich dadurch ganz anders verstehen, als ein Außenstehender es könnte. 

Andere hingegen sind gegangen, obwohl ich sie gern als Freunde behalten hätte. 
Sie fehlen mir auch nach Monaten ohne Kontakt noch immer und ich denke oft daran, wie es ihnen wohl gerade geht.
Wir haben (für mich) ganz besondere Momente miteinander geteilt, in der Klinik und nach der Klinik, die ich garantiert nie vergessen werde. 
Ein kleiner Teil in mir hofft noch immer, dass irgendwann das Telefon piept und eine WhatsApp oder ein Anruf eingeht. Dass diese Menschen mich genauso wenig vergessen haben wie ich sie. 
Wer weiß, vielleicht geht dieser Wunsch ja irgendwann in Erfüllung. 
Vielleicht kehren diese Menschen zurück ... Irgendwann ... Ja, das wäre schön! 💕

Ansonsten bin ich da, wo ich sein möchte. Ich bin wieder ich - ich hatte mich nur zeitweise selbst verloren. 

Ich schreibe, weil mein Herz es so will. 
Weil ich es liebe und weil ich es lebe. 

Ich habe es geschafft, das erste Buch als Juli fertigzustellen. Neues Leben, neuer Name - das haben wir ja bereits im Januar besprochen ... 😉 Nun ist es endlich soweit. 

Mit "Schmetterlinge fliegen leise" zeige ich euch die "neue" Juli und ich hoffe, es gefällt euch ebenso wie mir, denn dieses Buch ist für mich ein ganz besonderes Herzensbuch! 💕

Ein Teil von mir steckt natürlich auch darin - so wie in jedem Buch. 😉  
Das erste Kapitel ist komplett real - aber wer hier regelmäßig mitliest, weiß das ja längst. 😜
Und auch im restlichen Buch steckt viel von mir. 

"Schmetterlinge fliegen leise" ist der erste Teil meiner neuen Reihe. Keine Sorge, bei mir gibt es keine fiesen Cliffs und das Buch ist komplett in sich abgeschlossen. 😉
Der nächste Teil erscheint vermutlich bereits Anfang 2019 - denn ich bin schon wieder fleißig am Schreiben. 

Aber vorerst wünsche ich dir viel Freude mit Nele und Paula in Colins Creek! 💗
Falls du zuschlagen möchtest - das E-Book gibt es derzeit für nur 99 Cent zum Einführungspreis. 😉 Schaust du hier: *klick* 🦋💞

Liebe Grüße 
Deine Juli 💞