Montag, 21. November 2016

Schöne, falsche Facebook-Welt

Hallo ihr Lieben,

ja, schöne, falsche Facebook-Welt ist heute mein Titel, weil es mir in den letzten Wochen und Monaten immer mehr auffällt. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich kopfschüttelnd vor dem Rechner sitze und mich königlich amüsiere. Lest diesen Blog mit einem Augenzwinkern, denn natürlich darf jeder es halten, wie er möchte und nur weil ich es nicht verstehe, werde ich es nicht verurteilen! ;-)

Natürlich bin ich nicht wenig aktiv auf FB und poste sicherlich auch viel, was andere als Quatsch bezeichnen würden, aber das ist es auch nicht, worum es mir heute geht.
Es geht mir darum, was manche Menschen machen, um (so vermute ich zumindest ...) möglichst viele Likes zu bekommen.
Gerade meine Geschlechtsgenossinnen sind es, über die ich mich immer wieder amüsiere.

Ich will heute gar nicht über Jammerpostings und Co. sprechen. Zum einen, weil jeder mal eine schlechte Zeit hat und das von mir aus auch auf FB kundtun kann, und zum anderen, würde das wohl ein bisschen den Rahmen sprengen, denn davon sehe ich jeden Tag unzählige - und lustigerweise oftmals von den gleichen Leuten ... ;-) Aber das ist nicht mein heutiges Thema.

Mein Thema sind die Fotos, die so hochgeladen werden. Fotos von "sich selbst".
Warum diese "sich selbst" in Anführungszeichen steh, wollt ihr wissen? Nun, ich erkläre es euch. ;-)

Immer häufiger sehe ich Bilder meiner Geschlechtsgenossinnen, die bereits auf den ersten Blick lautstark "Photoshop" schreien. Bearbeitet bis unters Dach! Bzw. bearbeitet, bis die Nase nicht mehr erkennbar ist oder diejenige keine Lippen mehr hat. Okay, dafür sind auch die Falten und Ähnliches verschwunden ... Und das ist vermutlich der Sinn des Ganzen.

Ebenso krass finde ich Bilder, wo mir auf den ersten Blick spontan "Job in der Herbertstraße?"* durch den Kopf schießt. Nein, ich rede hier nicht von diesen Fake-Profilen, die Sexvideos verschicken und dich in solchen Beiträgen markieren wollen. Ich spreche von ganz "normalen" Frauen, die anscheinend einfach nur vergessen haben, sich etwas anzuziehen. Also, sich etwas anzuziehen, bei dem die Oberweite nicht kurz davor ist, aus dem Shirt zu plumpsen. ;-)

Ich könnte jetzt noch einige andere Beispiele aufzählen, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine ... ;-)
Ganz ehrlich Mädels ... Warum macht ihr das? Habt ihr es wirklich so nötig? Und wenn ja ... wofür? Für Likes? Ich verstehe es nicht ...

Aber gut, das muss ich wohl auch nicht! Ich kann ja nicht alles verstehen ... ;-)
Also ich bleibe lieber ehrlich, zeige mich so wie ich bin - mit meinen Falten und den hässlichen Narben im Gesicht. ;-) Denn ... das bin nun mal ICH.
Und ich möchte ja auch nicht, dass jemand vor Schreck umfällt, sollte er mich mal real sehen. ;-)

Und für die Männerwelt da draußen ... Sorry, aber ich kann euch nicht ernst nehmen, wenn ihr solche Bilder auch noch toll findet, andererseits aber proklamiert, dass ihr ja auf die inneren Werte bei Menschen achtet. Dass ihr Wert auf Natürlichkeit legt ... Denn ... Überraschung! So etwas ist NICHT natürlich! ;-)

Auch ich lege mal einen Farbfilter auf ein Bild ... und auch mein derzeitiges Profilbild auf FB war mal in Farbe und ich habe es auf schwarzweiß umgestellt, aber das ist es auch nicht, wovon ich hier geschrieben habe. Ansonsten könnt ihr davon ausgehen - ich bin auch in echt so, wie ich auf meinen Bildern aussehe! ;-) Und so werde ich es auch weiterhin handhaben!
Denn auch in der FB-Welt zählt für mich Ehrlichkeit - auch wenn ich mich euch zeige! ;-)

Habt einen tollen Tag und vielleicht erfahre ich ja mal eure Meinung zu dem Thema! ;-)


Montag, 14. November 2016

News (Nähkästchenplauderei)

Hallo ihr Lieben! 
Da sind wir schon wieder mit dem nächsten Teil unserer Nähkästchenplauderei. ;-) 

In der letzten Woche ist viel passiert bei uns! 
Zum einen sind wir von EUCH zur Schnulze des Monats Oktober gewählt worden. 
Also natürlich nicht wir persönlich, aber unser Buch "Kuschelkeks und Schneegestöber" hat EUCH so gut gefallen, dass wir nun diese wundervolle Auszeichnung haben. 
Und ganz ehrlich - wir freuen uns soooo wahnsinnig! 
Deshalb müssen wir einfach noch einmal ein dickes, fettes DANKE an euch aussprechen! 
Im nächsten Jahr gibt es auf der Seite der Schnulze der Woche bei Facebook noch eine Wahl, an der wir dank euch teilnehmen dürfen. Die Wahl zur Schnulze des Jahres 2016! 
Und wir hoffen und wünschen uns, dass IHR uns dann wieder so toll unterstützt! 

Übrigens ... in wenigen Tagen erscheint unser Kuschelkeks als Taschenbuch - wer eines haben möchte, darf sich gern bei uns melden! Die Bücher gibt es selbstverständlich auf Wunsch auch signiert! ;-) 





Aber das sind natürlich nicht die einzigen tollen Neuigkeiten, die wir heute für euch haben. ;-) 

Auch bei unserer "Lieblingzicke" gibt es etwas Neues zu berichten! 
Ab sofort gibt es das E-Book auch für die Tolino-Leser unter euch. Es ist nun auch außerhalb von Amazon in allen gängigen E-Book-Shops erhältlich UND zur Feier dessen im Moment für NUR 1,99 Euro im Angebot. 
Wer es also noch nicht hat, hat jetzt die Gelegenheit, es vergünstigt zu erwerben. ;-)

Als letztes für heute möchten wir euch einen Ausblick auf unsere nächste Veröffentlichung geben. 
Ob diese noch in 2016 erscheinen wird? Diese Frage haben wir schon häufiger gestellt bekommen. Jetzt und hier möchten wir dieses „Geheimnis“ lüften.
Ja noch in 2016 J
Der Titel wird allerdings noch nicht verraten, nur so viel - es wird mal wieder heiß! ;-) 

Und ihr dürft schon mal ein Schnipselchen davon lesen! ;-) 
Viel Spaß!

Da ich mich genau wie Maja geweigert hatte, mich zu verkleiden, hatte Marco uns knallpinke Tops und kurze schwarze Röcke für den heutigen Abend besorgt. Okay, damit konnte ich leben, hatte ich gedacht – bis ich mich umgezogen hatte. Meine nicht gerade kleinen Brüste waren in dem tiefen V-Ausschnitt mehr als gut zu erkennen und es war unmöglich, noch einen BH darunter anzuziehen. Also hatte ich ihn kurzerhand weggelassen. Der Rock war so kurz, dass man, wenn ich mich bückte, ganz sicher alles sehen konnte, was mein schwarzer Stringtanga nicht verbarg. 
Jetzt, wo Magnus mich nicht aus den Augen ließ, bereute ich es fast schon, denn ich spürte, wie das Kribbeln nicht nur durch meinen Bauch tiefer zwischen meine Beine zog, auch in meinen Brustwarzen fühlte ich ein lustvolles Prickeln. Ein unauffälliger Blick auf meinen Busen bestätigte meine Vermutung. Die kleinen harten Knospen waren wie Perlen unter dem Shirt zu erkennen.
„Na super!“ Ich flüsterte diese Worte zu mir selbst und versuchte auf andere Gedanken zu kommen.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie ein Gast zwei Tische neben Magnus nach mir winkte und bezahlen wollte. Nachdem ich abgerechnet und die leeren Gläser zurück an die Bar gebracht hatte, konnte ich nicht länger widerstehen. Ich ging zu den beiden herüber und beugte mich erneut tief über Magnus’ Tisch. Sofort konnte ich erkennen, wie sein Blick in meinen Ausschnitt wanderte. Seine Zunge zuckte hervor und er leckte sich über die Lippen. Er wirkte, als würde er in Gedanken über etwas ganz anderes lecken. 
Verdammt! Was tat ich hier eigentlich? Machte einen auf Verführerin und das, nachdem er gestern noch so dämlich gewesen war. Dennoch gefiel mir dieses Spielchen mit dem Feuer. Es war heiß und seine Reaktion bestätigte mir, dass es ihm auch mehr als gut gefiel. 

Einen tollen Tag wünschen 
Kerry und Ben



Montag, 7. November 2016

Duos (Nähkästchenplauderei)

Wer sehnt sich nicht danach?!
Strebt nicht fast jeder danach als Duo durch die Welt zu schreiten?

Wobei ...
Eigentlich meinten WIR heute etwas anderes.

Wir sind ja auch ein Duo.
Ein Schreib-Duo!
Aber zusätzlich auch noch ein Duo, das sich auch im "normalen Leben" nicht ganz unsympathisch ist. ;-) :-)

Doch was wollen WIR (also Kerry Greine und Ben Bertram) eigentlich mit diesem Blog zum Ausdruck bringen?
Ganz bestimmt habt ihr noch keinen Schimmer. Was ja auch nicht möglich ist, da WIR bisher nur ein Worte-Wirrwarr hinterlassen haben.

Also. Zunächst möchten WIR euch mitteilen, dass es von heute an regelmäßig einen gemeinsamen Blog geben wird. Einen Blog über uns. Einen Duo-Blog, den wir einfach mal als Nähkästchenplauderei bezeichnen möchten.

Immerhin bekommen wir häufig Fragen gestellt. Fragen, die normal sind. Außergewöhnliche selbstverständlich auch. Doch manchmal sogar welche, bei denen wir uns einfach nur an die Stirn klatschen ...!
Die Fragen der dritten Kategorie werden wir logischerweise auch nicht in der Nähkästchenplauderei beantworten. Die anderen allerdings "vielleicht" schon. ;-)

Warum der heutige Blog "Duos" heißt, wollt ihr wissen?
Ganz einfach. Einerseits sind wir ein Duo und andererseits, gibt es auch viele andere Duos.
Überall kann man welche finden und wir sind uns ebenfalls bewusst, dass wir nicht DAS ERSTE SCHREIBDUO sind. Männlein und Weiblein haben schon häufig zusammen Bücher herausgebracht. Trotzdem ist so, dass es in den letzten Monaten plötzlich viele neue Schreib-Duos gibt.
Waren WIR etwa Trendsetter? Haben wir viele andere Autoren zum Nachdenken gebracht? Sind andere durch uns auf die Idee gekommen, es ebenfalls zu versuchen?
ODER IST ES EINFACH NUR ZUFALL? ;-)

Wie auch immer es sich verhält. Wir schreiben zusammen, weil es uns wahnsinnigen Spaß macht UND weil wir damit auch noch erfolgreich sind. Was kann es Schöneres geben, als Spaß zu haben an dem, was man tut, UND damit auch noch erfolgreich zu sein

Hui, da sind wir ganz automatisch und eigentlich sogar ungewollt, direkt zu einer der vielen Fragen unserer Leser gekommen.
"Werdet ihr auch in 2017 weiterhin gemeinsam schreiben?"
Sehr häufig bekommen wir diese Frage gestellt. Heute, in unserem ersten gemeinsamen Blog, möchten wir sie gerne beantworten!
SELBSTVERSTÄNDLICH!

Warum es so ist?
Weil es Freude macht. Weil wir erfolgreich sind. Weil wir uns mögen und schätzen (nicht "nur" als Schreib-Duo) J

So, für heute sagen wir AUF WIEDERSEHEN ! :-)

Jedoch nicht, ohne auf zwei  Dinge hinzuweisen.
Das Buch "Salz auf deinen Lippen" wird derzeit als Amazon Kindle-Deal angeboten!
FÜR NUR 1,49 Euro kann es auch DIR gehören! J




Und unser "Kuschelkeks und Schneegestöber" ist noch immer sehr erfolgreich!





Für beides möchten WIR UNS bei EUCH bedanken!

Liebe Grüße von

Kerry Greine und Ben Bertram


Mittwoch, 19. Oktober 2016

Kummerkasten?

Hallo ihr Lieben,
heute schreibe ich mal einen Blog aus immer wieder aktuellen Gründen. 

Ich hoffe, ich verärgere nicht den einen oder anderen mit dem, was ich jetzt schreibe ... Denn ich meine es gar nicht böse und hoffe einfach auf ein wenig Verständnis. 

Während ich von Kollegen und Freunden bei FB immer wieder höre und lese, dass sie "Pornobilder" und Videos zugeschickt bekommen, bekomme ich ganz andere Nachrichten. Nachrichten die mich manchmal wünschen lassen, dass ich auch Pornobildchen bekomme ... (NEIN, das war jetzt keine Aufforderung!!! ;-) ) 

Alle naselang habe ich Mails in meinem Postfach bei Facebook, meist von Menschen, die ich, wenn überhaupt, nur dem Namen nach kenne, die teilweise nicht mal auf meiner Freundesliste sind. 
Sehr persönliche Mails!  

Ihr Lieben, wer mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich versuche, immer für meine Freunde dazusein. Ihnen ein offenes Ohr und eine Schulter zum Ausheulen zu geben, wenn sie es brauchen. 

Aber ... wie gesagt - für meine Freunde! (Und diejenigen wissen hoffentlich, dass ich sie mit diesem Blog nicht meine ... ;-) ) 

Von Leuten, die ich kaum bis gar nicht kenne, möchte ich keine Nachrichten erhalten, in denen sie mir von ihren Beziehungsproblemen, von ihren (missglückten) Dates oder Affären und ihrem Liebeskummer erzählen! 
Bitte, ihr Lieben, ich meine es wirklich nicht böse, aber das sind Sachen, die gehen mich nichts an! Die möchte ich nicht lesen und - ich kann euch auch keinen Ratschlag geben! Und ich kann es auch nicht leisten! 

Ich freue mich immer über einen netten Austausch, aber das sind Sachen ... Sorry, das ist mir zu viel! 

Bitte, wenn ihr mir schreiben wollt, sehr gern! Aber nehmt mich bitte nicht als Kummerkasten für euren Liebeskummer! 

Ja, ich schreibe Liebesromane und beschäftige mich allein dadurch mit dem Thema - aber das ist Fiktion! Ich schreibe nur, aber ich bin kein Beziehungsratgeber! 

Es tut mir wirklich leid, wenn ihr verliebt seid und diese Liebe nicht erwidert wird, es tut mir auch leid, wenn ihr in eurer Beziehung Probleme habt, oder wenn ihr feststellt, dass ihr "nur" als Affäre für einen Mann herhalten musstet. Aber ... ich kann euch leider nicht helfen! 

Was, wie gesagt, nicht bedeutet, dass ich mich nicht mit euch austauschen möchte - nur halt eben über andere Themen. ;-)

Also, wer das möchte - sehr gern! 
Und ich hoffe, dass ich nach diesem Blog nicht ein Postfach voll Pornobildern bekomme ... ;-)   

Habt alle einen wunderschönen Tag! 


Freitag, 16. September 2016

Hallo ihr Lieben!

Heute dürft ihr hier in Bens und meinen zweiten erotischen Kurzroman aus unserer Liebesperlen-Reihe reinlesen.

Viel Spaß mit "Crazy Desire - Liebesrausch auf Sylt"!  ;-)

Und wenn ihr weiterlesen wollt ... hier geht es zum E-Book:

https://www.amazon.de/dp/B01L2HJJRE


Fantasie

Während ich Laken und Handtücher aus der Waschmaschine holte und in den Trockner stopfte, dachte ich darüber nach, ob ich noch etwas in der Praxis zu tun hatte, bevor ich endlich in den Feierabend starten konnte. Doch mir fiel nichts weiter ein, außer dass ich bei der Bank und der Post vorbeigehen musste, um etwas abzugeben.

Als ich das Licht in den Praxisräumen löschte und mich auf den Weg nach draußen machte, lächelte ich. Wieder einmal stellte ich fest, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, hier auf Sylt diese kleine Physiotherapiepraxis zu kaufen. Ein halbes Jahr war es mittlerweile her, dass ich von Passau hierher gezogen war. Meine Bekannten dort hatten mich für verrückt erklärt, doch es stellte sich heraus, dass es die beste Entscheidung war, die ich hatte treffen können. Bis zu diesem Tag hatte ich das Meer nur von Bildern gekannt, hatte es noch nie live gesehen, aber es war trotzdem schon immer mein großer Traum gewesen, irgendwann am Meer zu leben. Als ich im Internet die Anzeige gelesen habe, dass diese kleine Praxis zu verkaufen war, hatte ich nicht lange gezögert und zugeschlagen.

Das Angebot kam einfach zur richtigen Zeit. Zu einer Zeit, in der ich beschlossen hatte, mein Leben von Grund auf zu ändern. Ich hatte genug Geld, die Praxis zu kaufen, da ich durch den Tod meiner Eltern einiges geerbt hatte. Sie waren ums Leben gekommen, als ich noch ein Kind gewesen war, und hatten mir damals einiges hinterlassen. Ich fand, ich war mit meinen 26 Jahren im richtigen Alter, mich selbstständig zu machen, und nutzte deshalb mein Erbe dafür, mir diese Praxis zu kaufen. So packte ich ein paar Wochen später meine Sachen und zog auf diese wunderschöne Insel in der Nordsee.



Nachdem ich bei der Post und der Bank gewesen war und somit alles für den heutigen Tag erledigt hatte, beschloss ich, auf der Promenade bei Gosch noch ein Bier trinken zu gehen. Zu Hause erwartete mich keiner, da ich Single war und allein lebte, deshalb wollte ich den Rest des Tages mit Aussicht auf das Meer genießen und ein wenig die Leute beobachten.

Na gut, „die Leute“ war vielleicht etwas übertrieben. Vor allem hoffte ich, eine ganz bestimmte Person dort zu sehen. Den gut aussehenden Kellner, den alle nur den „Wiener“ nannten. Ich hatte keine Ahnung, wie er mit richtigem Namen hieß, und ich wusste auch nicht, wie alt er war. Es war schwer zu schätzen, aber ich vermutete, er musste ungefähr Ende zwanzig sein und somit zwei, drei Jahre älter als ich. Vor ein paar Wochen hatte ich ihn kennengelernt, als meine beste Freundin Smilla die Insel für einige Monate verlassen wollte. Wir hatten uns hier zum Abschied getroffen und gemeinsam mit ihrem Freund Jonas und dem Wiener eine Flasche Prosecco geleert.

Bereits an diesem Abend hatte mich irgendetwas an ihm angesprochen, was ich nicht einordnen konnte. Ob es dieses Selbstbewusstsein war, das er ausstrahlte? Er hatte ein Auftreten, als würde er komplett in sich ruhen. Als könnte ihn nichts und niemand so leicht aus der Fassung bringen. Oder war es doch eher die wirklich heiße Optik? Er war mehr als einfach nur nett anzusehen. Das Tragen der schweren Tabletts in seinem Job hatte seinen Oberkörper geformt. Sein kurzärmeliges Shirt spannte um seinen ausgeprägten Bizeps und die breite Brust. Was auch immer es war, das mich so an ihm faszinierte, seit diesem Tag war ich häufiger Gast des Goschs an der Promenade. Mittlerweile war es zu meinem Stammlokal geworden, wenn ich abends nach Feierabend noch ein Bier trinken ging.

Nein, ich wollte nichts mit ihm anfangen, ich wollte mir nur etwas fürs Auge gönnen. Ich machte mir keinerlei Illusionen. Ein Typ wie der Wiener, der den ganzen Tag von willigen weiblichen Urlaubsgästen umgarnt wurde, war bestimmt nicht die Art Mann, mit dem ich was anfangen würde. Davon hatte ich genug. Ich hatte in meinem Leben viel zu viele gefühllose Affären gehabt, mit so etwas hatte ich abgeschlossen. Ich war es einfach satt. Wenn ich mich wieder auf einen Mann einließ, sollte es was Festes sein. Trotzdem holte ich mir gern Appetit, regte meine Fantasie an. Doch im Bett war mein kleiner elektrischer Freund alles, was ich brauchte und wollte.

Da es heute Abend schon recht kühl war, suchte ich mir einen Platz im Innenbereich. Am Fenster war noch ein Barhocker am Tresen frei, von dem aus ich aufs Meer schauen konnte. Nachdem ich bei einer Bedienung ein großes Bier bestellt hatte, ließ ich meinen Blick unauffällig schweifen. Der Wiener hatte heute Abend anscheinend keinen Dienst, zumindest konnte ich ihn nirgends entdecken. Schade, ich hatte mich schon darauf gefreut, ihn zu sehen. Aber gut, ich wusste auch so, wie er aussah. Die Bilder seiner wasserblauen Augen, die im Kontrast zu seinen fast schwarzen Haaren schier leuchteten, konnte ich mir jederzeit wieder ins Gedächtnis rufen.

Während ich an meinem Bier, das mir die Bedienung bereits gebracht hatte, nippte, ließ ich meinen Blick über die Promenade schweifen. Es waren nicht mehr viele Menschen unterwegs. Der Sommer war fast vorbei und jetzt, Ende August, leerte sich die Insel, bevor in ein paar Wochen zum Surf-World-Cup die Horden wieder einfallen würden. Ich hatte es selbst noch nicht erlebt, was hier beim legendären Surf-Cup los war, aber einige meiner Patienten hatten mir erzählt, dass diese Zeit jetzt wie ein Aufatmen war. Die Ruhe vor dem Sturm.

Die Tür der Kneipe öffnete sich und ein lautes Lachen ließ mich aufhorchen. Schnell schaute ich mich um – dieses Lachen kannte ich doch. Ich hatte richtig gehört, der Wiener hatte, zusammen mit zwei Frauen und einem weiteren Mann, das Lokal betreten und steuerte einen Tisch in einer ruhigen Ecke an. Im Vorbeigehen lächelte er mir strahlend zu und sofort spürte ich ein Kribbeln in meinem Unterleib. Das war es, was ich wollte. Diese Art von Appetit, die ich nachher in meinem Bett ausleben würde.

Während ich mein Bier austrank, beobachtete ich die kleine Gruppe aus dem Augenwinkel. Auf diese Entfernung sah es für mich aus, als würden die beiden Männer mit den Frauen flirten. Die Damen schienen diese Aufmerksamkeit zu genießen. Immer wieder warf die eine ihr Haar zurück und spielte mit den langen Strähnen, während die andere sich tief über den Tisch beugte und ihr mächtiges Dekolleté präsentierte. Künstliches Gelächter drang an mein Ohr, und ich sah, wie die eine dem Kumpel vom Wiener die Hand auf den Arm legte und sanft mit den Fingerspitzen darüber strich.

Innerlich schüttelte ich den Kopf. Waren wirklich alle Männer so einfach gestrickt? Ein halbes Kilo Farbe ins Gesicht, freizügige Kleidung, dicke Möpse und schon fingen sie an zu sabbern und verwandelten sich in formbare Knetmännchen. Lange genug hatte ich diese Spielchen selbst gespielt, hatte die Männer, die ich wollte, einfach um den Finger gewickelt. Doch diese Zeiten waren für mich vorbei. Ich wollte keine Unverbindlichkeiten mehr, wollte nicht mehr eine unter vielen sein.

Ja, genau das war es, weshalb der Wiener für mich tabu war. Er war bestimmt der Typ Mann, bei dem man sich nie sicher sein konnte, mit wie vielen Frauen er es trieb. Ich konnte ihn ja irgendwie verstehen. Fast das ganze Jahr über waren auf dieser Insel Touristinnen unterwegs, die ein kleines Urlaubsabenteuer suchten, und wer wäre dafür besser geeignet als ein gut aussehender Kellner mit einem Traumkörper? Die Angebote, die er wöchentlich bekam, mussten im zweistelligen Bereich liegen. Welcher Mann konnte da schon widerstehen?

Dennoch ließ mich der Gedanke, wie er wohl nackt aussah, nicht los. Dieses Lachen, die strahlenden Augen, der wohltrainierte Körper, die starken Arme. Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn er mich auf seine Arme hob. Wenn er über mir war und sich in mir versenkte.

Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her, als sich das Kribbeln in meinem Bauch und zwischen meinen Beinen bei meinen Gedanken verstärkte. Schnell trank ich mein Bier aus und machte mich auf den Weg in meine kleine Wohnung.

Kaum angekommen, ging ich als Erstes unter die Dusche. Noch immer hatte ich das Bild vor Augen, wie der Wiener mich beim Reinkommen so strahlend angelächelt hatte, sah das Blitzen in seinen Augen, und bei dem Gedanken daran spürte ich wieder dieses Kribbeln. Wie von selbst fuhr meine Hand zwischen meine Beine, während ich mit geschlossenen Augen unter dem Wasserstrahl stand. Ich fühlte eine Feuchtigkeit, die nicht vom Wasser der Dusche kam, und biss mir von innen auf die Wange.

Ich wollte nicht warten, bis ich mit meinem elektrischen Freund im Bett lag, dafür war ich bereits jetzt viel zu heiß. Ich griff nach dem Duschkopf und ließ den harten Wasserstrahl langsam über meinen Körper gleiten. Meine Brustwarzen richteten sich steil auf, als das Wasser darüber lief, und das Kribbeln verstärkte sich. Ich wusste jetzt schon, lange würde ich nicht brauchen. Als der Strahl auf meine empfindlichste Stelle traf, schoss die Erregung wie ein Pfeil in meinen Bauch. Ja, das war es! Ich stellte mir vor, dass seine Finger es wären, die mich verwöhnten, seine Zunge, die an meiner Klitoris spielte. Ich öffnete die Beine ein wenig und lehnte mich gegen die kalten Fliesen hinter mir, während der Wasserstrahl meine Perle massierte. Nicht lange, da spürte ich, wie der Orgasmus mich überrollte, und ich kam laut stöhnend, das Bild von wasserblauen, blitzenden Augen in meinem Kopf.



Nach der Dusche ließ ich mich erschöpft, aber glücklich auf meine Couch fallen. Noch immer fühlte ich die Nachwehen meines Höhepunkts, und als ich an den Wiener dachte, kehrte das Kribbeln in meinen Unterleib zurück. Ja, ich mochte meine Fantasie! Auch wenn ich wusste, dass sie nie Realität werden würde. Dass ich Sex mit dem Wiener nie erleben würde.

Mittwoch, 17. August 2016

Lass dich nicht ausnutzen

Ich hatte gestern ein schönes Gespräch zu diesem Thema, das musste ich doch gleich mal zum Blog "verwursten" ;-)

Kennt ihr das auch? Diesen wohlgemeinten Ratschlag von Freunden und/oder Bekannten?

Worte wie: "Der/die nutzt dich nur aus!"
"...will sich an dir/durch dich bereichern!"
"Lass dir das nicht gefallen!"
"Lass dich nicht vor den Karren spannen."

Ich glaube, jeder hat solche oder ähnliche Worte bereits zu hören bekommen.
Egal, ob es um Arbeitskollegen, Freunde oder Partner geht.
Der Kollege, der lieb lächelnd fragt, ob du mal ihm mal eben helfen kannst. Der das aber nicht macht, weil er wirklich deine Hilfe braucht, sondern weil er zu faul ist, es allein zu machen.
Der Kollege, der ein neues Projekt anstößt und unbedingt dich in seinem Team haben will, weil er weiß, wie effizient und erfolgreich du bist.
Der Freund, der zum hundertsten Mal bittet, ob du mal eben kurz auf sein Kind aufpassen kannst - und das jeder Woche wieder.
Der neue Partner, der angeblich nicht gut für dich ist, von dem keiner verstehen kann, was du an ihm findest.

Ich könnte noch unzählige weitere Beispiele aufzählen, aber ich glaube, ihr wisst, was ich meine. ;-)

Wie seht ihr das? Ist es in den oben genannten Beispielen ein Ausnutzen? Wie war es bei euch? Hatten die Freunde und Bekannte recht? Wurdet ihr ausgenutzt?

Ich habe da meine eigene Meinung (die selbstverständlich nicht richtig sein muss!).

Ich finde, das mit dem Ausnutzen klappt vielleicht am Anfang, aber irgendwann durchschaut man die Leute doch, oder nicht?
Es kann noch so lieb verpackt sein, es kann ein  noch so guter Freund sein, irgendwann merke ich doch, wie der Hase läuft.
Ich erkenne, dass der Kollege mich nur wegen meines Erfolges fragt.
Ich sehe, dass die "Ausnahme" babysitten zur Regel wird.


Und dann? Ist es dann immer noch ein Ausnutzen? Wenn ich es weiß?

Ich finde nicht.
Ich finde, in dem Moment, wo man es erkennt und durchschaut, ist die Zeit des Ausnutzens vorbei. Denn ab da an kann ich doch ganz klar "NEIN!" sagen. Ich kann aktiv etwas machen, um nicht mehr ausgenutzt zu werden.
Wenn ich das nicht tue, wenn ich weiterhin Projekte mit diesem Kollegen starte, weiterhin babysitte für den Freund ... dann ist es kein Ausnutzen mehr, weil ich weiß, woran ich bin.

Und ... Vielleicht ist es, wenn man das erkannt hat, ja auch eine Win-Win-Situation? ;-)

Der Kollege will neue Projekte mit mir starten wegen meines Erfolgs? Okay, kann er machen. Aber dann darf er auch was dafür tun. Vielleicht macht er dafür die von mir gehasste Ablage? Übernimmt den E-Mail-Verkehrs mit Kunden? Etwas, worauf ich keinen Bock habe.
So profitieren doch beide und niemand wird ausgenutzt. Auch wenn Aussenstehende es vielleicht anders sehen.
Ich mache weiterhin den Babysitter - vielleicht ist mir das Kind ans Herz gewachsen, ich habe Spaß daran, jede Woche wieder mit dem Kind zu spielen. Ich sehe es als kleine Auszeit, mich nur mit einem Kind zu beschäftigen, auch wenn andere es anstrengend finden.

Und, wenn wir mal ganz ehrlich sind ... Wer hat von euch noch nie jemanden ausgenutzt?
Auch wenn jetzt einige protestieren, dass sie es nicht machen, glaube ich, dass jeder mal jemanden ausnutzt. Ob im Kleinen oder Großen, völlig egal!

Was ich damit sagen will - niemand außer euch selbst kann beurteilen, ob ihr euch wirklich ausnutzen lasst! Niemand ist in eurer Situation und hat das Recht, sich in euer Leben einzumischen. Aber natürlich solltet ihr ab und an mal ein kritisches Auge darauf werfen! ;-)

Also ... lasst euch ausnutzen - vielleicht profitiert ihr ja auch davon! ;-)







Sonntag, 7. August 2016

Leseprobe

Heute bekommt ihr von mir mal wieder eine Leseprobe. 

"Wenn die Liebe erinnert" ist seit anderthalb Wochen erschienen und wer es noch nicht hat, hat hier die Gelegenheit, mal ein bisschen reinzuschnuppern. ;-) 

Und wenn es euch gefällt - das E-Book gibt es derzeit noch zu nur 1,49€. ;-) 


Ich wünsche euch ganz viel Lesespaß und einen tollen Sonntag! 
Alles Liebe 
Kerry 



In meiner Wohnung angekommen, lief ich sofort zum Fenster. Ich musste noch einen letzten Blick auf Jonas erhaschen. Auch wenn er gerade auf dem Weg nach Hause war, fühlte es sich in meinem Herzen so an, als wäre er noch immer bei mir. Die Gardine hatte ich bereits zur Seite geschoben und stand direkt vor meiner großen Fensterfront. Im Schein der Straßenbeleuchtung und dem Licht, das aus den verschiedenen Lokalen auf die Straße fiel, entdeckte ich ihn sofort. Jonas ging, die Hände in den Taschen vergraben, durch die Menschen, die sich trotz der späten Stunde noch in der Fußgängerzone tummelten, und doch war er es, den ich auf Anhieb erblickte. Mit niemandem sonst würde ich ihn verwechseln. Jonas war einfach anders als alle anderen, und zwar nicht nur vom Aussehen, sondern von seinem ganzen Wesen her. Als wenn ein Lichtstrahl auf ihn fallen würde, erschien es in diesem Moment für mich. Mein Blick wurde wie von einem Magneten angezogen direkt auf ihn gerichtet und niemanden sonst nahm ich auch nur im Ansatz wahr.
Zaghaft hob ich meine Hand und winkte ihm, obwohl er mir den Rücken zukehrte. Es war ein Automatismus. Etwas, was einfach sein musste. Etwas, was nicht anders ging, da mein Verlangen nach seiner Nähe unendlich groß war. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es dazugehören würde. Mir war, als hätte ich es nicht nur als Kind bei meinen Eltern so getan, sondern auch später noch. Tat ich es vielleicht sogar in der Beziehung, die ich geführt hatte? Ich wusste es nicht, aber es war schön, jemanden so zu verabschieden.

Plötzlich blieb Jonas stehen, abrupt und ohne Vorwarnung für die Menschen, die sich in diesem Moment hinter ihm befanden. Ob er sekundenlang so dastand oder ob es tatsächlich nur ein Bruchteil einer Sekunde war, wusste ich nicht. Mein Blick hing an ihm, und als er sich umdrehte und in meine Richtung sah, zog sich ein wohliges Kribbeln durch meinen Körper. Direkt auf mein beleuchtetes Fenster und somit zu mir fiel Jonas’ Blick. Ob er mein freudiges Lächeln erkennen konnte, wusste ich nicht. Allerdings ging ich davon aus, dass er meine Hand entdeckt hatte. Meine Hand, die ich hochhielt, um ihm zuzuwinken.
Jonas winkte nicht zurück. Stattdessen hob er die Hand an seinen Mund und deutete einen angehauchten Kuss an, den er anschließend mit seiner Handfläche in meine Richtung schickte.
Am liebsten wäre ich einfach losgelaufen. Durch meine Wohnungstür ins Treppenhaus und weiter durch die Haustür. Durch die Menschen, die sich in der Friedrichstraße befanden, und direkt in Jonas’ Arme.
Nie wieder sollte er mich loslassen.
Nie wieder wollte ich ohne ihn sein.
Nie wieder konnte ich auf seine Nähe verzichten.
Stattdessen führte ich meine Hand ebenfalls zu meinen Lippen und deutete einen Kuss an, den ich ihm zupustete. Sein freudiges Gesicht machte mich glücklich, und ich musste lachen, als er so tat, als würde er meinen Kuss auffangen und diesen auf seine Lippen drücken. Anschließend hob Jonas den Arm und deutete mir mit seinem Daumen an, dass alles gut war. Nachdem wir einen weiteren Blick ausgetauscht hatten, drehte er sich um und verschwand im Gewühl der Menge.

„Smilla, du hast dich verliebt.“ Nicht leise, sondern laut und deutlich sprach ich zu mir selbst. Ich stand noch immer am Fenster, die Handfläche gegen die kalte Scheibe gelegt, und blickte hinaus. Nein, ich konnte es nicht abstreiten. Selbst wenn ich es gewollt hätte, wäre es eine Lüge gewesen. Warum auch immer es so war und wie auch immer Jonas es angestellt hatte, es war einfach Fakt!
Durfte ich mich überhaupt in ihn verlieben? Noch immer schwirrten die Gedanken an meine fehlenden Erinnerungen in mir herum. Obwohl sie von Tag zu Tag kleiner wurden, waren sie da. Allerdings bemerkte ich ebenfalls, wie meine Gefühle für Jonas und meine Sehnsucht nach ihm von Tag zu Tag größer wurden. Wie eine alte Waage. Erst war meine Vergangenheit auf der einen Waagschale schwer und drückte diese Seite hinunter, doch je länger ich Jonas kannte, je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte, desto schwerer wurde die andere Waagschale, auf der er sich befand. 
Es war nicht nur so, dass er mir guttat, ich genoss einfach alles mit ihm, und ich hoffte, dass unsere Gemeinsamkeiten niemals enden würden.
Bei meinen Gedanken an das „Niemals enden würden“ bekam ich kurzfristig eine Schnappatmung, als mir etwas einfiel. Hastig machte ich mich auf den Weg in den Flur und griff nach dem kleinen Inselführer, den ich auf der Kommode platziert hatte. Schnell blätterte ich zu dem, was wir morgen vorhatten. Leider wurde mir bestätigt, woran ich eben gedacht hatte. Morgen wollten wir uns den Friedhof der Heimatlosen anschauen, so hatten wir es besprochen, und wenn wir diesen Besuch hinter uns gebracht hatten, gab es nur noch zwei Ziele in diesem Inselführer. Was würde geschehen, wenn Jonas und ich dieses Heftchen durchgearbeitet hatten? Würden wir dann weiterhin gemeinsam andere Orte auf Sylt besuchen? Würden wir hier zusammen am Strand liegen? Oder gab es auch die Möglichkeit, dass sich danach unsere Wege trennten? Was würde passieren, wenn Jonas die Insel wieder verließ?
Dass sich unsere Wege auf Sylt trennten, konnte ich mir kaum vorstellen. Immerhin hatten wir mittlerweile viel Zeit außerhalb der Sehenswürdigkeiten des Inselführers miteinander verbracht, das würde sich bestimmt nicht ändern. Trotzdem hatte ich das Bedürfnis, zumindest eine Art Grund haben zu müssen, ihn wiederzusehen. Sicher war sicher!
Fieberhaft überlegte ich, wie ich unsere gemeinsame Zeit verlängern konnte, ärgerte mich dabei allerdings über mich selbst. Warum konnte ich nicht einfach darauf vertrauen, dass Jonas sich um meinetwillen weiterhin mit mir würde treffen wollen? Warum hatte ich solche Angst? Fast sofort gab ich mir selbst die Antwort auf diese Frage. Weil ich ihn nicht verlieren wollte. Ja, das war es. Ich hatte mich dermaßen Hals über Kopf und mit Haut und Haaren in ihn verliebt, dass ich panische Angst hatte, ihn zu verlieren.