Freitag, 23. Februar 2018

Sylt ist "meins"!

Vor einiger Zeit habe ich einen ähnlichen Kommentar auf Facebook hinterlassen und darauf folgende Reaktion bekommen (sinngemäß, nicht wörtlich! ;-) )
"Ich finde es immer wieder schön, wenn Leute, die schon viele Jahre lang nach Sylt fahren, diese Insel als "meins" bezeichnen."

Wow! Der hatte gesessen, denn ich fahre erst seit zwei Jahren nach Sylt - und genau das wusste der Kommentator ... Ich habe sehr freundlich nachgefragt, ob es wirklich "mehr wert" sei, wenn man seit 20 Jahren einmal im Jahr kommt, als wenn man in zwei Jahren 20 mal auf Sylt ist, weil man so wahnsinnig schockverliebt ist.
Leider hat der Kommentator sich nicht zu einer Antwort herabgelassen ... Schade! Es hätte mich wirklich interessiert.

Nun gut ...


Heute will ich euch erzählen, wie ich nach Sylt gekommen bin. ;-)

Ich war noch in der Grundschule, als wir im Sachunterricht das Thema Küstenschutz hatten.
Ganz ehrlich, ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was wir dort gelernt haben, aber eins werde ich nicht vergessen. Meine Lehrerin erzählte uns, dass es Sylt eines Tages nicht mehr geben wird, wenn nicht eine Möglichkeit gefunden wird, die Insel vor den starken Sandabspülungen zu schützen. Uns wurden die verschiedenen Methoden gezeigt, mit denen es versucht wird. Wir sahen Fotos der Insel, des Strands, der Dünen und ... es war um mich geschehen! <3
Wirklich! Auf einen Schlag hatte ich mich in dieses wunderschöne Eiland in der Nordsee verliebt.
Wir lernten auch etwas über die anderen Inseln, doch das war mir egal, ich hatte bei keinem anderen Ort dieses Gefühl in meinem Herzen. Für mich gab es nur eins.

Ich wollte nach Sylt! 


Nun war meine Familie leider eher nicht so für Urlaub in Deutschland zu haben. Im Laufe der Jahre lernte ich fast komplett Europa kennen, aber ich schaffte es niemals nach Sylt.
Irgendwas ist ja immer ... ;-)
Und je älter ich wurde, desto mehr idealisierte ich Sylt in meinem Kopf. Ich schaute Berichte über die Insel, sah mir Bilder an, saugte jedes Fitzelchen in mir auf und träumte davon, Sylt endlich einmal live und in Farbe zu sehen.





Irgendwann war mir klar, es gibt nur zwei Möglichkeiten, wenn ich jemals auf die Insel komme.
Entweder meine Vorstellungen trügen und ich bin total enttäuscht, oder aber meine Träume werden wahr - dann komme ich niemals wieder davon los.

Vor ziemlich genau zwei Jahren war es dann endlich so weit. Gemeinsam mit einer meiner ältesten Freundinnen ging es für ein Wochenende los. Ich hatte ziemliche Angst, muss ich sagen. Angst, dass ich meine Träume nicht erfüllt sehen würde, dass ich enttäuscht wäre ...

Es war das letzte Wochenende im Januar und es war lausig kalt. Als wir mit dem Zug ankamen, war es schon dunkel, doch kaum hatten wir die Koffer ins Apartment gebracht, trieb es uns zum Strand. Ab in die Friedrichstraße, quer über die Promenade und im Stockdusteren runter bis wir den Sand unter den Füßen spürten.

In diesem Moment breitete sich eine schier unglaubliche Ruhe in mir aus. So etwas hatte ich noch nie erlebt! Ich schwöre!
Ich stand dort im Dunkeln, hörte das Meer, sah den weißen Schaum, durch die spärliche Beleuchtung, die von der Strandpromenade zu uns durchdrang, ich roch diesen einzigartigen Geruch von Salzwasser und ich spürte - ich war angekommen!
Alle meine Träume wurden in dieser Sekunde bereits übertroffen. Meine Angst war völlig unbegründet gewesen.

Ich hatte mich tatsächlich auf den ersten Blick in diese Insel verliebt und ich wusste, nun bin ich auf ewig mit ihr verbunden.

Ja, ziemlich genau zwei Jahre ist es her. Seitdem war ich an die 25 mal hier - ich habe aufgehört zu zählen. ;-) Und ich weiß, es kommen noch unzählige weitere Besuche hinzu.
Mittlerweile kenne ich Sylt recht gut, doch ich entdecke immer wieder neue Ecken, an denen ich vorher noch nie gewesen bin.
Es wird niemals langweilig, mit der Wauz den Strand vor Westerland auf und ab zu laufen, nach Wenningstedt und zurück oder auch an der St. Severin Kirche zur Lügenbrücke. Ich habe meine Lieblingsorte, Lieblingshäuser, Lieblingsrestaurants.
Hier habe ich Freunde gefunden, die ich nie wieder missen möchte. Auf Sylt komme ich zur Ruhe und finde meinen Frieden - noch viel mehr seit den grauschwarzbunten Regenbogentagen.

Auf Sylt bin ich glücklich. Ich fühle mich zu Hause.

Hamburg wird immer mein Heimathafen bleiben, weil mich mit der Stadt und dem Hamburger Umland wahnsinnig viel verbindet. Dennoch ...

Sylt ist mein Ankerplatz. 


Ich denke, es ist egal, ob man seit 20 Jahren oder seit 2 Jahren kommt. Zu Hause ist ein Gefühl!

Und dieses Gefühl lebt in mir, wenn ich auf Sylt bin, wenn ich die weißen, kilometerlangen Strände sehe, die Dünen, die Wellen der Nordsee.
Nirgends geht die Sonne so schön unter wie auf Sylt und nirgends stört es mich weniger, wenn ich Sand in den Schuhen habe.

Ja, Sylt gehört ein Teil meines Herzens und was einmal in meinem Herzen ist, das bleibt auch dort!

Sylt ist meins - egal, was andere sagen!